Nicht nur der Weg ist das Ziel

Saarlouis. Insgesamt 57 Touren sind im "Traumschleifen-Kalender 2013" aufgelistet. Von der Frühjahrs-Kräuterwanderung am 13. April auf der Traumschleife "Der Bietzerberger" bei Menningen über die geologische Wanderung auf der "Litermont Gipfeltour" bei Nalbach am 21

Saarlouis. Insgesamt 57 Touren sind im "Traumschleifen-Kalender 2013" aufgelistet. Von der Frühjahrs-Kräuterwanderung am 13. April auf der Traumschleife "Der Bietzerberger" bei Menningen über die geologische Wanderung auf der "Litermont Gipfeltour" bei Nalbach am 21. Juli bis hin zum Ausflug mit Waschfrauen und dem Schnitter auf der "Hirn-Gallenberg-Tour" am 13. Oktober bei Rammelfangen.

15 solcher Touren gibt es auf zehn Wegen im Landkreis Saarlouis und 42 Touren auf 25 Wegen im Kreis Merzig-Wadern. Das stellten am Donnerstag Saarlouis' Landrat Patrik Lauer und Touristikleiter Dieter Ruck dar sowie Peter Klein, Geschäftsführer der Saarschleifenland Tourismus GmbH in Merzig.

Mit Qualität wolle man punkten, machte Klein deutlich, der als Vater der "Traumschleifen" gilt. Diese wiederum sind Teil eines Gesamtkonzeptes hochwertiger Wanderwege mit dem Saar-Hunsrück-Steig als Aushängeschild. Momentan gebe es knapp 80 Wege im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Bis Anfang 2014 sollen es mindestens 99 sein.

Als Beispiel funktionierender interkommunaler Zusammenarbeit bezeichnete Landrat Lauer den neuen Kalender. Gemeinsames Marketing sei wichtig, denn "um am Markt aufzufallen, muss man schon eine gewisse Größe haben". Eine zertifizierte Gastronomie werde mit eingebunden, führte Lauer aus. Die sei "auf die Bedürfnisse der Wanderer ausgerichtet". 15 solcher Betriebe gebe es bisher im Landkreis Saarlouis, sagte Dieter Ruck. "Geschulte Qualitätsgastgeber", die Willens seien, mit Wandern auch Geld zu verdienen. Denn so genannte Wertschöpfung ist Teil des qualitativen Wanderwegkonzeptes.

Im Schnitt zähle man jährlich 10 000 Wanderer pro Traumschleife, sagte Klein. 35 Prozent davon blieben bis zu vier Tage in der Region. Die Vermarktung der Strecken laufe auch in Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden.

Den "Traumschleifen-Kalender 2013" gibt es in einer Auflage von 15 000 Exemplaren bei den Touristikbüros der Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern, in Kommunen und in der Gastronomie.

saar-hunsrueck-steig.de

Meinung

Wandern darf Spaß machen

Von SZ-Redakteur

Mathias Winters

Ja doch, liebe Wandervogel-Nachfolger und Müllers-Lust-Puristen: Ihr dürft weiterhin einfach nur Wege machen. Ohne Schnick und Schnack, ohne Bespaßung und Halligalli. Es geht überhaupt nicht darum, aus schönen Naturräumen Disney-Länder zu machen.

Aber es ist schon sehr lange an der Zeit, aus den Premiumwanderwegen mehr Wert zu schöpfen. Ob sie hübsche Namen haben oder zu "Traumschleifen" erklärt werden, ist egal. Das überzeugt den Nur-Naturliebhaber ebenso wenig, wie es genügt, den Erlebnis-Suchenden anzulocken. Ein gewisses Extra muss es sein, um mehr Gäste anzusprechen. Der Tourismus wird dadurch längst nicht unsanft, aber Erträge lassen sich erwirtschaften. Geld, das auch für den Erhalt der Wege gebraucht wird.

Auf einen Blick

Zehn Traumschleifen bieten im Landkreis Saarlouis beeindruckende Naturdenkmäler, herrliche Fernsichten und abwechslungsreiche Landschaften. Diese Premiumwege sind die "Hirn-Gallenberg-Tour" bei Rammelfangen mit 7,4 Kilometern Länge, die "Berus-Tafeltour", 12,3 Kilometer, der "Erzgräberweg" bei Schmelz, 11,8 Kilometer, in Rehlingen-Siersburg der "Druidenpfad", sechs Kilometer, und "Idesbachpfad", 17,4 Kilometer, der "Kaltensteinpfad" bei Lebach, 7,3 Kilometer, die "Mühlenbach Schluchtentour" bei Saarwellingen, 11,3 Kilometer, und die "Litermont Gipfeltour" bei Nalbach, 10,3 Kilometer.

Vor der Zertifizierung stehen derzeit "Der Gisinger", zwölf Kilometer, und bei Schmelz der "Bach- und Burrenpfad", 15 Kilometer. az

kreis-saarlouis.de

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