"Alles geht nach Saarlouis"

Dillingen/Saarlouis. Das Marienhaus-Klinikum Saarlouis Dillingen hat am Freitag die Schließung von chirurgischer Notfall-Ambulanz und D-Arzt-Ambulanz in Dillingen ab 29. März mitgeteilt (wir berichteten)

 Der Standort Dillingen verliert seine Ambulanzen an das Partner-Krankenhaus in Saarlouis. Foto: Becker & Bredel

Der Standort Dillingen verliert seine Ambulanzen an das Partner-Krankenhaus in Saarlouis. Foto: Becker & Bredel

Dillingen/Saarlouis. Das Marienhaus-Klinikum Saarlouis Dillingen hat am Freitag die Schließung von chirurgischer Notfall-Ambulanz und D-Arzt-Ambulanz in Dillingen ab 29. März mitgeteilt (wir berichteten). Etwa zwei Wochen vor der Öffentlichkeit waren nach Angaben des Marienhaus-Sprechers Heribert Frieling Stadt Dillingen und Krankenhaus-Förderverein über diesen Schritt informiert worden.

Sorge um den Standort

"Wir bedauern es sehr, dass die chirurgische Ambulanz zugemacht hat", kommentiert das die Dillinger Beigeordnete Mathilde Balenzia. "Ich finde es eine Unverschämtheit der Dillinger Hütte gegenüber", fügt sie als "persönliche Meinung" hinzu. Es habe trotz der früheren Ankündigungen der Marienhaus-GmbH in der Stadt doch überrascht, dass es so weit kam, sagt Balenzia. "Wir müssen abwarten, welche Abteilungen jetzt bleiben", sagt die Beigeordnete. Aus der Bevölkerung hört sie zunehmend skeptische Stimmen. "Ich sorge mich um den Standort", sagt sie, "weil die Menschen mit den Füßen abstimmen."

Das haben sie bereits getan, sagt Frieling. Wie vor knapp einem Jahr angekündigt und ab 1. Mai 2012 umgesetzt, habe die chirurgische Ambulanz und die des D-, also Durchgangs-Arztes mit besonderer Kompetenz für Arbeitsunfälle, in Dillingen von 8 bis 18 Uhr gearbeitet. "Sie wurde aber kaum noch besucht", sagt Frieling. Sechs bis acht Patienten am Tag seien gekommen, davon die meisten mit so genannten Bagatellverletzungen, die nicht unbedingt in einer Notfall-Ambulanz behandelt werden müssen. Frieling: "Unser Facharzt kann das genauso gut in Saarlouis tun."

Die schweren Fälle seien "auch bisher schon" nach Saarlouis gekommen. Dies gelte ebenso für die Fälle des D-Arztes, die "zu 95 Prozent" nach Saarlouis verlegt worden seien. "Alles geht nach Saarlouis", fasst Frieling zusammen. Dass eine Erstversorgung in Dillingen vorgenommen werde, wenn Notfälle dies erforderlich machen, verstehe sich von selbst.

"Kein Personalabbau"

 Der Standort Dillingen verliert seine Ambulanzen an das Partner-Krankenhaus in Saarlouis. Foto: Becker & Bredel

Der Standort Dillingen verliert seine Ambulanzen an das Partner-Krankenhaus in Saarlouis. Foto: Becker & Bredel

Frieling rechnet damit, dass sich die Sorgen und die Aufregung in der Öffentlichkeit in Grenzen halten werden. Niedergelassene Ärzte, Stadtverwaltung, Förderverein und Dillinger Hütte seien ja informiert worden, und die hätten nicht in scharfem Ton reagiert. Frieling betont, dass die Marienhaus-Gesellschaft das getan habe und weiter tue, was angekündigt war: "Kein Abbau von Personal und eine Bündelung von Kompetenzen zur langfristigen Sicherung der Standorte."

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