Kleinformate einer großen Formsprache

Saarlouis. Die Galerie Walzinger zählt viele national und international agierende Künstler zu ihrem Stamm. Doch ist die Geschichte der Galerie, mit ihrem der Konstruktiv-Konkreten Kunst verpflichtetem Programm, auch mit ihrem Standort Saarlouis verbunden. Ihre Anfänge in den 70er Jahren bestimmte damals noch die Kunst aus Saarlouis und der Region

 Anita Walzinger (links) und Margit Fontaine, die Tochter des Künstlers. Foto: Thomas Seeber

Anita Walzinger (links) und Margit Fontaine, die Tochter des Künstlers. Foto: Thomas Seeber

Saarlouis. Die Galerie Walzinger zählt viele national und international agierende Künstler zu ihrem Stamm. Doch ist die Geschichte der Galerie, mit ihrem der Konstruktiv-Konkreten Kunst verpflichtetem Programm, auch mit ihrem Standort Saarlouis verbunden. Ihre Anfänge in den 70er Jahren bestimmte damals noch die Kunst aus Saarlouis und der Region. Dass dabei die Wege des Galeristen und des Malers, die sich seit Ende der 60er Jahre kannten, kreuzten, versteht sich. "Victor Fontaine ist Teil unserer Galeriegeschichte", erklärt Axel Walzinger und verweist damit auf die Zeit, als in den 70ern die Galerie in der Zeughausstraße ihren Platz hatte. "Was die Kunst im Kreis Saarlouis betrifft, hat Victor Fontaine Großes geleistet", sagt Axel Walzinger und erinnert an die von Fontaine ins Leben gerufene Künstlergruppe Untere Saar und die Ausstellungsreihe "Ein Kreis bewegt sich". Zahlreich auch die Kunst-am-Bau-Arbeiten in Stadt und Kreis, die der Maler übernahm. Fontaine, der 1995 im Alter von 72 Jahren starb und als Kunsterzieher gearbeitet hatte, gehört zu den Absolventen der ehemaligen Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken. Dort hatte er bei Boris Kleint und der Keramikerin Anneliese Braunmüller studiert. In Saarlouis war er der Motor zahlreicher künstlerischer Aktivitäten. Legendär seine Aktionen, etwa die Verbindung von Malerei und Jazz, fasst Axel Walzinger zusammen. Stets verbunden gebliebenAuch nachdem die Galerie sich ganz auf die Konstruktiv-Konkrete Kunst konzentrierte, blieb man sich verbunden. Nach dem Tod des Malers galt dies umso mehr, als das Galeristenpaar Walzinger der Familie Fontaines bei der Betreuung seines umfangreichen Werkes zur Seite stand. Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Walzinger ist die bislang sechste. Doch ist das nicht nur Freundschaftsdienst, sondern erfüllt auch den Anspruch des Galeristen: "Ich habe Victor Fontaine als Maler geschätzt und ihn als einen guten abstrakten Maler empfunden. Sonst würde ich ihn nicht ausstellen."Die richtige Auswahl Doch kommt es auch hier auf die richtige Auswahl an, umso mehr, als Victor Fontaine ein sehr produktiver Maler war: "Wichtig ist daher, dass man sich auf eine Werkgruppe konzentriert, weil eine solche Auswahl aussagekräftiger ist", weiß Axel Walzinger. Er zeigt in der aktuellen Schau vor allem die kleinformatigen Arbeiten Fontaines. Vier größere Leinwände ergänzen die zwischen Abstraktion und angedeuteter Figuration überblendende Auswahl. Fontaine erweist sich dabei als Mann der klassischen Moderne, dessen Formensprache er souverän in seinen Kompositionen nutzte. Und wieder zeigt sich, was die anderen von Axel Walzinger betreuten Ausstellungen ergaben: Victor Fontaines hinterließ ein Werk, mit dem er eine Position in der saarländischen Kunstgeschichte nach 1945 einnahm.Die Ausstellung ist mit einer Unterbrechung bis zum 24. Januar zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr. Samstag von 10 bis 14 Uhr. Die Ausstellung ist vom 25. Dezember bis zum 7. Januar geschlossen.

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