Gemeinden achten auf Sicherheit

Kreis Saarlouis · Städte und Gemeinden bestätigen: Die Veranstaltungshallen im Kreis Saarlouis sind sicherheitstechnisch auf dem aktuellen Stand. Doch oft geht die Verantwortung für die tatsächliche Einhaltung der Vorschriften auf den Veranstalter über.

Stadthalle, Kulturhaus, Schulturnhalle - im Kreis Saarlouis gibt es zahlreiche Örtlichkeiten, die für Veranstaltungen genutzt werden. Und für alle Veranstaltungen gelten bestimmte Sicherheitsvorschriften, unter anderem den Brandschutz betreffend. Die SZ hat in den drei Städten des Kreises sowie in drei Gemeinden nachgefragt, wie die Sicherheit im Notfall gewährleistet wird.

"Ich achte strikt darauf, dass alles eingehalten wird", betont Hans-Joachim Neumeyer, Bürgermeister der Gemeinde Schwalbach. In den Hallen sei alles auf dem neuesten Stand. An einigen Gebäuden, die von Vereinen genutzt werden, müsse jedoch noch nachgebessert werden - falls die Gebäude weitergenutzt werden. "Aus Sicht der Kommunalfinanzen sind die Standards sehr hoch", erklärt Neumeyer, "aber aus Sicht des Brandschutzes ist es wichtig, dass man die Mindeststandards einhält".

Dass die Standards für Neubauten sehr umfangreich sind, weiß auch Paul Goebels, Leiter des Amtes für Gebäude- und Projektmanagement bei der Stadt Saarlouis . "Im Moment bauen wir das Theater am Ring um, das wird brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht", berichtet er. Dabei entsprächen Wände, Boden, Vorhänge und weitere Einrichtung der Vorschrift F90. Diese besagt, dass die Materialien frühestens nach 90 Minuten brennen dürfen. Zusätzlich gebe es eine Sprinkleranlage und ein Notstromaggregat. "Der Aufwand ist enorm", bekräftigt er, "aber es muss gemacht werden." Denn schließlich sei die Stadt als Betreiber grundsätzlich in der Haftung.

Auch in Wallerfangen wird diese Verantwortung ernst genommen. "Die Sicherheitsvorkehrungen werden ja nicht umsonst getroffen", erklärt Regine Collet, Leiterin der Ortspolizeibehörde Wallerfangen. Wehrführer und Mitglieder der Verwaltung nähmen regelmäßig an Schulungen teil, für Großveranstaltungen wie das Oberlimberger Kässchmieressen gebe es auch ganze Sicherheitskonzepte. Und "die Hallenwartin ist immer dabei".

Eine Kontrolle der Einhaltung der Richtlinien durch die Stadt gebe es auch in Dillingen, teilt Heike Theobald, Sprecherin der Stadt Dillingen, mit. "Bei allen städtischen und fremden Veranstaltungen ist ein Hausmeister vor Ort", erklärt sie, "wenn erforderlich zudem eine Brandsicherheitswache oder/und Mitarbeiter des Ordnungsamtes". Wie auch in den anderen Städten und Gemeinden entsprächen die Hallen den brand- und sicherheitstechnischen Standards.

"Alle unsere Veranstaltungsorte genügen den Bestimmungen", bestätigt auch Toni Bartz, Sprecher der Stadt Lebach. Bei Veranstaltungen werde in den Mietverträgen auf die Anforderung von Brandsicherheitswachen hingewiesen, "wir kontrollieren das aber nicht, weil es in der Eigenverantwortung liegt".

Auch Martin Bickar, stellvertretender Leiter des Bauamts Saarwellingen, sagt über die Hallen in seiner Gemeinde: "Die Sachen sind auf dem Stand." Aber dafür, dass alles klappt - zum Beispiel bei der Fastnachtsveranstaltung am Fetten Donnerstag -, sei letztendlich der Veranstalter verantwortlich. "Wir können nur das Geschirr zur Verfügung stellen", beschreibt er die Situation, "was auf den Teller kommt, ist eine andere Sache".

Meinung:

Da bleibt dir ein wenig mulmig

Von SZ-Redakteur Mathias Winters

Wir im Verein sind schon froh, wenn es nicht 150-prozentig nach Vorschrift gehen muss - ehrlich gedacht und gemacht werden die Vorstände dies unterschreiben. Alles bis ins letzt Detail bekommst du nämlich überhaupt nicht hin, mit den paar einsatzfreudigen Helfern. Genauso wenig kann jede Kommune bei jeder Veranstaltung kontrollieren, ob die Vorgaben samt und sonders eingehalten werden.

Es kann ja aber auch nicht die Rede davon sein, dass der Besuch einer öffentlichen Auf- oder Vorführung grundsätzlich lebensgefährlich ist. Grundsätzlich finden alle Beteiligten die rechte Balance zwischen Sicherheit und praktischer Herangehensweise. Wir im Verein können es aber nicht leugnen: Ein bisschen mulmig bleibt dir dabei manchmal.

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