1000 Augen Ein „Augenreiz“ gegen Ausgrenzung und Intoleranz

Saarlouis · Der Künstler Mike Mathes hat am Sonntag in Saarlouis eine 1000-Augen-Ausstellung in der Sonnenresidenz der Arbeiterwohlfahrt eröffnet.

Jetzt hat die „Welt-Aktion 1000 Augen“ auch die Senioren erreicht. Am Sonntag eröffnete der in Saarlouis ansässige Künstler Mike Mathes eine 1000-Augen-Ausstellung in der Sonnenresidenz der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Lisdorfer Straße. „Augenreiz“ nennt der Künstler diese Ausstellung, die er zusammen mit Bewohnern der Einrichtung umsetzte. Im Rahmen der bisher einzigartigen Aktion sind eine Reihe von Arbeiten unter Mitwirkung der Bewohner entstanden.

Zudem hat Mathes 32 eigene Bilder in der Seniorenresidenz ausgestellt. Die aktuelle Schau ist in Zusammenhang mit seinem Großaktionsprojekt „1000 Augen“ zu sehen. Jede Aktion oder Ausstellung führe in unterschiedliche Richtungen, jetzt eben in einer Einrichtung für Senioren. Und die Senioren machten begeistert mit. Bei der Vernissage am Sonntag ließ Mathes ein riesiges Segel, natürlich bemalt mit 1000-Augen-Motiven, aus einem Fenster flattern.

Die Leiterin der Awo-Einrichtung in Saarlouis, Simone Busch, war von Anfang an überzeugt von dem Projekt. „Wir haben unsere Einrichtung gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Bewohnern galerietauglich gemacht, also entsprechend ummöbliert und gestrichen.“ Wichtig für die Bewohner sei es, so Busch, dass auch der kleinste Beitrag, je nach Grad der Einschränkung oder Behinderung, wichtig sei und gewürdigt werde, „sei es auch nur ein kleiner Pinselstrich“. Begeistert zeigte sich auch die Vorsitzende des Fördervereins, Charlotte Lay.

Mike Mathes erregt Aufsehen mit seinen 1000-Augen-Aktionen. „Wichtig ist mir der beständige Einsatz gegen Ausgrenzung und Intoleranz. Meine Kunst deckt Ignoranz und Zynismus von Mächtigen auf und hält Ihnen den Spiegel vor. Ich kämpfe auch gegen die Übermacht meiner Angst vor Krankheit, Entstellung und Tod“ , sagt der aus Frankfurt am Main stammende Künstler.

 Mathes zeigt Gesicht, auch sein eigenes, die 1000 Augen hat er zur Metapher gemacht. Seine Ausstellungen geben immer wieder Einblick in seine persönliche und künstlerische Entwicklung unter dem Vorzeichen von Aids (Mathes selbst ist seit langem infiziert) dem Engagement für andere sozial schwierige Themen, wie zum Beispiel Demenz oder Krebs bei Kindern und Erwachsenen.

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