Menkes Über Visionen und verpasste Chancen

Saarlouis · Saarlouiser Verleger Volker Felten veröffentlicht ein Buch über den so genannten Menkès-Plan.

 Volker Felten zeigt Ausschnitte aus seinem neuen Buch. Darin behandelt er die Saarlouiser Wiederaufbaupläne Ende der 40er-Jahre.

Volker Felten zeigt Ausschnitte aus seinem neuen Buch. Darin behandelt er die Saarlouiser Wiederaufbaupläne Ende der 40er-Jahre.

Foto: Johannes A. Bodwing

) Roden ist ein einziges Industriegebiet, die Saarlouiser wohnen zu Tausenden in mehrstöckigen Wohnblocks, und auf dem Steinrausch starten und landen die Passagierflugzeuge. Was sich liest wie eine Vision für die Zukunft von Saarlouis, war Teil des so genannten Menkès-Plan von Ende der 1940er Jahre. „Was Sie bisher über Menkès kennen, ist ganz oberflächlich“, sagte der Saarlouiser Verleger Volker Felten. Er hat Auswirkungen und verpasste Chancen in seinem neuen Buch auf 476 Seiten dargestellt. Aber auch die Macht des Gewohnten, was letztlich den Wiederaufbau von Saarlouis bestimmte.

„Zu Menkès habe ich 2010 mit der Recherche angefangen und es dann 2013 forciert.“ Es folgten aufwändige Recherchen in Archiven bis nach Paris sowie im Menkès-Archiv, aber auch Gespräche mit Zeitzeugen, darunter Menkès’ Sohn Daniel. „Im Grunde genommen hat sich bis heute niemand so richtig mit Menkès befasst“, sagte Felten. Er hat nun gut 60 Bücher gewälzt und um die 5000 Blätter aus Einzelquellen. Über 4000 Stunden Arbeit steckten in dem Werk.

Es sei immer die Rede vom Menkès-Plan. „Aber das war 1946 der Generalbebauungsplan für den Wiederaufbau hier.“ Dem legte Edouard Menkès ein hochmodernes Konzept zugrunde. Es entsprach den Vorstellungen der sogenannten französischen Urbanisten, die einen Schwerpunkt auf die Funktionalität einer Stadt legten. Dazu kam, dass Frankreich das Saarland zu einer Fabrik aufbauen wollte. Völlig verändert hätten die Vorstellungen von Menkès die Region Saarlouis-Dillingen. Von einer klaren Trennung von Wohnen und Arbeiten bis hin zu einem neuen Schnellstraßensystem. Das alles erklärt Felten im Detail in seinem Buch. „Um Klassen besser, als das, was heute steht“, schätzt er zahlreiche Ideen des französischen Architekten ein. Ab 1948 aber schwenkte Menkès mit mehreren Varianten stärker auf die Vorstellungen der Saarlouiser ein. Denn der Stadtrat hatte eigene Wünsche und setzte sich letzten Endes damit durch.

Doch als Generalplanung war der Plan von Menkès Grundlage für den Aufbau in Saarlouis. „Mit einer Reihe von Märchen wird hier aufgeräumt“, sagte Felten zu seinem Buch „Der Menkès Plan – Le plan Directeur du Grand-Sarrelouis“.

Ab Mittwoch, 18. Oktober, ist es in einer Auflage von 300 Büchern erhältlich zum Preis von je 39,90 Euro bei Bock & Seip sowie Pieper Buchhandlung in Saarlouis.

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