So weit die Füße tragen

Lebach · Die Hitze machte es den Startern beim 7. Lions-Lauf in Lebach am Samstag schwer, die anvisierten Leistungen zu erreichen. Die Läufer hielten aber wacker durch. Am besten gelang das der Französin Allison Agostini, die 116,3 Kilometer zurücklegte.

 Wie ein Uhrwerk: Allison Agostini lspulte trotz der Hitze mehr als 116 Kilometer ab. Foto: ruppenthal

Wie ein Uhrwerk: Allison Agostini lspulte trotz der Hitze mehr als 116 Kilometer ab. Foto: ruppenthal

Foto: ruppenthal

Unerbittlich knallt die Sonne auf die Laufbahn im Lebacher Stadion. Die Hitze am Samstagnachmittag ist für die Läufer vor Ort nicht gerade optimal. Dennoch lassen sich die etwa hundert Sportler nicht entmutigen. Fleißig drehen sie ihre Runden. Wie ein Uhrwerk. Ob nun laufend oder auch mal im Gehen. Denn Verschnaufpausen muss sich beim 7. Lebacher Lionslauf bei diesen Bedingungen jeder ab und an nehmen.

Einnahmen für guten Zweck

Bei Allison Agostini fallen sie aber kurz aus. Seit dem Start um 7 Uhr morgens ist die Französin unterwegs. Schweißgebadet, aber hoch konzentriert. Immer wieder greift die 29-Jährige zur Trinkflasche, um sich für den langen Weg, der noch vor ihr liegt, zu rüsten. Agostini will ihre Leistung aus dem Vorjahr verbessern. Damals erreichte sie beim Zwölf-Stunden-Lauf 113,8 Kilometer. Jetzt, um kurz vor 14 Uhr, hat sie bereits 73 Kilometer in den Beinen. "Gerade fühle ich mich ganz gut, bin optimistisch, dass ich mein Ziel erreiche", verrät Agostini, während sie Meter um Meter hinter sich lässt, dokumentiert von der Digital-Anzeige am Handgelenk.

100 Kilometer in zehn Stunden: Das ist das Ziel von Daniel Weber von der LLG Wustweiler. "Die Schmerzen werden von Runde zu Runde größer", erzählt der 27-Jährige. Doch sowohl er als auch Agostini werden ihre Vorhaben später erreicht haben. Weber hatte bei genau 100 Kilometern sein Soll erfüllt, die Französin kam mit 290 Runden auf eine Gesamtstrecke von 116,3 Kilometern - und war damit sogar besser als der beste männliche Läufer. Agostinis Landsmann Olivier Windwehr macht die sengende Hitze richtig zu schaffen. "Ich hatte mir 130 Kilometer vorgenommen. Aber bei den Temperaturen ist das schlicht unmöglich", lässt er wissen. Am Ende kommt er auf 110,8 Kilometer - und war in Gedanken stets bei seiner Tochter: "Emeline leidet an Mukoviszidose."

Die Teilnahmegebühren des Lions-Laufs sowie die Einnahmen durch Sponsoren und Spenden kommen erneut sozialen Projekten zu Gute. "Ein Teil geht an den städtischen Kindergarten, um damit Spielzeug und Bücher zu kaufen", verrät Jürgen Lauenstein, Activity-Beauftragter des Lions-Clubs Lebach . "Dazu wollen wir die evangelische Kirchengemeinde unterstützen, gerade im Hinblick auf die Flüchtlingssituation."

Insgesamt gingen in den zwölf Stunden an die 500 Läufer auf die Bahn. Sogar Gäste aus Hamburg ließen sich die Hitzeschlacht nicht entgehen. Gunla Eberle und ihr Ehemann Dietrich waren mit dem Wohnwagen aus Seevetal südlich von Hamburg angereist: "Es ist schön hier. Die Leute sind wirklich nett. Dazu gibt es hier einen sehr guten Italiener", nannte die 63-Jährige mehrere Gründe, warum sie die 600 Kilometer lange Anreise nicht bereute.

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Auf einen BlickErgebnisse des 7. Lions-Laufs des Lions-Clubs Lebach und des TV Lebach : Frauen: 1. Allison Agostini (Frankreich) 116,3 Kilometer, 2. Viola Stras (LTF Marpingen) 101,6 Kilometer, 3. Elisabeth Butz (TV Ottweiler) 98 Kilometer, 4. Sandra Hartz (LLG Wustweiler) 85,6 Kilometer, 5. Carola Frenzel (Grojos LTF Elversberg) 77,2. Männer: 1. Olivier Windwehr (Frankreich) 110,8 Kilometer, 2. Karl Graf (VfB Pfalzdorf) 109 Kilometer, 3. Thomas Morgott (Grojos Elversberg) 106,8 Kilometer, 4. Klaus-Dieter Gorges (LLG Wustweiler) 103,2 Kilometer, 5. Boris Thomaschewski (kein Verein) 101,8 Kilometer. bene

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