Sergeant Thewes im Umzugsstress

Thalexweiler. Errichtet wurde das Urbans Kreuz für den gefallenen Husar Johann Lorenz Thewes. Die Familie Thewes-Nilles ist mittlerweile ausgestorben. Das Wohnhaus mitsamt dem Anwesen stehen zum Verkauf

 Männer machen alles ganz genau: Das Umsetzen des Kreuzes geschah mit höchster Präzision. Fotos: Walter Lesch

Männer machen alles ganz genau: Das Umsetzen des Kreuzes geschah mit höchster Präzision. Fotos: Walter Lesch

Thalexweiler. Errichtet wurde das Urbans Kreuz für den gefallenen Husar Johann Lorenz Thewes. Die Familie Thewes-Nilles ist mittlerweile ausgestorben. Das Wohnhaus mitsamt dem Anwesen stehen zum Verkauf. Es bildete sich ein Interessen- und Arbeitsteam, um das wertvolle Monument zu retten, und die schwierige Aufgabe zu lösen, das Wegekreuz dorthin zu versetzen, wo seine Sicherheit für die Zukunft gewährleistet ist.

Altes Kreuz an neuem Ort

Um das Kulturgut zu retten, kam der Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde entgegen und stellte für die Neuerrichtung in den Anlagen im Blickpunkt auf den Kirchenplatz St. Alban einen sehr schönen und würdigen neuen Standort zur Verfügung.

Geschaffen hat das monumentale Kreuz der Bildhauermeister Nikolaus Jacob, heute noch in der Stadt Lebach bekannt unter dem Namen "Bildhauersch Werkstatt". Der Meister hat auf der linken Basisseite der Kreuzsäule, wie noch zu sehen ist, seine Firmensignatur N. J. eingemeißelt hinterlassen. Die Original-Stele (Inschrift-Tafel) bestand aus zehn Millimeter dickem italienischen Schwarzglas mit eingeblasener Schrift in zeitgenössischem Jugendstil. Das tonnenschwere Kreuz besteht aus Terazzo-Material mit Betonkern in einem beigen Sandsteinfarbton und lateinischer Kreuzform.

Die Eltern errichteten das Monument zum frommen Andenken an ihren geliebten Sohn zwei Jahre nach Kriegsende, also 1920, auf ihrem Anwesen an der heutigen Ecke Schaumbergstraße/Friedhofstraße im Zentrum des Ortes.

Vom Jahr der Errichtung 1920 bis zum Jahre 2006 musste das Wegekreuz zwei Standortversetzungen in den Jahren 1959 und 2006 über sich ergehen lassen wegen Bauveränderungen auf dem Grundstück und wegen des Neubaus einer Stützmauer zur B 269 hin. Das "Urbans Kreuz" wurde also jetzt zum dritten Male errichtet.

Schwierigkeiten gemeistert

Die Problematik bestand schließlich darin, das schwere Monument von seinem verbindenden Betonsockel zu trennen und auf das vom Bauhof der Stadt neu angefertigte Fundament- und Sockelteil aufzusetzen. Ein großes Lob gebührt dem gut funktionierenden Arbeitsteam: Josef Nicolay, Reinhard Morsch und Bernd Fleck. Sie sind aktive Mitglieder im Verein für Heimatgeschichte Thalexweiler.

Nun stand Malermeister Walter Lesch vor der ebenso schwierigen Aufgabe, die zerbrochene, zu einem Puzzle gewordene 90 Jahre alte Glasstele zu ersetzen. Er übertrug die Lettern der Originalschrift so, wie es der Bildhauermeister im Original gezeichnet und graviert hatte, genau auf die vorbehandelte Edelstahlplatte und ließ die Schrift in 23 karätigem Blattgold erscheinen.

 Urbans Kreuz ist eines der Thalexweiler Ortsgesichter.

Urbans Kreuz ist eines der Thalexweiler Ortsgesichter.

 Husar Sergeant Johannes Lorenz Thewes kehrte aus dem Ersten Weltkrieg nicht zurück.

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Walter Lesch

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