Inklusionspreis für Lebach Thomas Kallenborn nutzte seine Chance

Lebach · Für ihr Engagement bei der Einstellung eines behinderten Mitarbeiters wurde die Stadt Lebach ausgezeichnet.

 Bei der Auszeichnung: Heiko Röder, Birgit Bauer-Kreutzer, Thomas Kallenborn, Klauspeter Brill und Roman Werth (von links).

Bei der Auszeichnung: Heiko Röder, Birgit Bauer-Kreutzer, Thomas Kallenborn, Klauspeter Brill und Roman Werth (von links).

Foto: Kirsch/Stadt Lebach/Kirsch

Die Stadt Lebach wurde jüngst mit dem saarländischen Inklusionspreis ausgezeichnet. Dabei hat sich die Stadt im Bereich „Öffentlicher Dienst“ gegenüber zehn Mitbewerbern durchgesetzt. Unter dem Motto „Chance für Alle im Arbeitsleben“ zeichnet das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familien vorbildliches Engagement von Arbeitgebern bei der beruflichen Integration schwerbehinderter Menschen aus.

„Ein Arbeitsplatz zählt zu den wichtigsten Bedürfnissen der Menschen. Nicht anders ist es bei Menschen mit einer Behinderung. Mit dem Inklusionspreis werden seit 16 Jahren vorbildliche Eingliederungsbemühungen von schwerbehinderten Menschen ausgezeichnet“, sagte Ministerin Monika Bachmann bei der Preisverleihung.

Die Stadt Lebach hat mit Thomas Kallenborn einen jungen Mitarbeiter mit Asperger-Syndrom eingestellt, der zunächst im ersten Arbeitsmarkt keine Chance erhielt. Im Rahmen einer Maßnahme der „Unterstützten Beschäftigung“ hat er zunächst mehrere Praktika in den verschiedensten Verwaltungsbereichen der Stadt Lebach absolviert. Dabei wurde er stets intensiv von den Vorgesetzten und Mitarbeitern des jeweiligen Sachgebietes angelernt und unterstützt. Die Maßnahme wurde zudem durch die Orientierungstrainerin des AWO Verbund für Inklusion und Bildung (VIB) moderiert und begleitet. Während der Praktika hat sich herausgestellt, dass Thomas Kallenborn eine sehr gute Auffassungsgabe hat, ein überdurchschnittlich hohes Durchhaltevermögen und logisches Denken.

Trotz der ungewöhnlichen Herausforderung, einen jungen Menschen mit autistischen Zügen zu integrieren, ist hier im Zusammenwirken mit allen Beteiligten eine äußerst schwierige Eingliederung in das Arbeitsleben gelungen. Die Philosophie, auch benachteiligten Menschen eine Chance zu geben, wurde hier in beispielhafter Weise umgesetzt, heißt es in der Begründung der unabhängigen Experten-Jury.

Bürgermeister Klauspeter Brill: „Die Stadtverwaltung hat mit Thomas Kallenborn einen jungen Mann eingestellt, der aufgrund seiner autistischen Züge keine Chance auf eine Festanstellung bekommen hat, obwohl er eine abgeschlossene Ausbildung als Bürokaufmann hat. Die Stadt Lebach hat dem jungen Mann eine Chance gegeben – und er hat sie hervorragend genutzt.“

Und: „In Zusammenarbeit mit mehreren Institutionen wurde ein zweijähriges Pilotprojekt „Elektronisches Verkehrszeichenkataster“ geschaffen. Dies wurde mit Hilfe einer Software realisiert, wobei die Kosten für die Qualifizierung und ein Vor-Ort-Workshop durch das Integrationsamt übernommen wurden. Nach Ablauf des zweijährigen Pilotprojekts wurde Thomas Kallenborn im Oktober dieses Jahres in ein unbefristetes, sozialversicherungspflichtiges Verhältnis mit tariflicher Bezahlung übernommen. Er ist im Kreise unserer Mitarbeiter voll integriert und wir sind stolz, dass der Mut und das Engagement auch von Seiten des Ministeriums gewürdigt wurden. Die Kollegen im Rathaus freuen sich mit Thomas Kallenborn über die Auszeichnung.“

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