Fußball-Saarlandligist VfB Dillingen musste lange auf seinen japanischen Defensiv-Spieler Shuhei Murohashi verzichten. Von der Winterpause an bis zur vergangenen Woche war er auf Besuch in seiner Heimat. Am Samstag lief Murohashi erstmals wieder für den VfB auf - und rettete seiner Mannschaft im Derby beim FV Siersburg gleich einen Zähler. Vor 200 Zuschauern drückte der Japaner den Ball aus dem Gewühl heraus in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand über die Linie.

"Vom Spielverlauf her ist das Ergebnis absolut gerecht", meinte Siersburgs Kapitän Fabio Groß. "Aber so spät den Ausgleich zu kassieren, ist natürlich extrem bitter." Zumal seine Elf bei einem Dreier den Vorsprung auf den viertletzten Tabellenplatz (einen möglichen Abstiegsplatz, wenn es zwei saarländische Oberliga-Absteiger geben sollte) auf vier Zähler ausgebaut hätte.

Vor Murohashis spätem Treffer war Dillingen in der 36. Minute durch Juri Dil in Führung gegangen. Nur sechs Minuten später glich Groß per Foulelfmeter zum 1:1-Pausenstand aus. Der Ex-Siersburger Robin Theobald hatte zuvor Thomas Heitz im Strafraum zu Fall gebracht. Jan Neubauer verwertete dann in der 53. Minute ein Zuspiel von Jeffrey Mike zur umjubelten Siersburger Führung, die bis zum späten Ausgleich in der Nachspielzeit Bestand hatte.

Nicht ganz so spannend, dafür aber umso torreicher verlief das zweite Kreis-Duell in der Saarlandliga an diesem Wochenende. Tabellenführer FV Diefflen fegte am Sonntag den FSV Hemmersdorf vor 380 Zuschauern mit 10:0 (7:0) vom Feld. "Das ist richtig gut gelaufen. Wir haben direkt unsere ersten Chancen zu Toren genutzt, und dann haben wir davon profitiert, dass Hemmersdorf relativ körperlos gespielt hat", meinte Diefflens Spielertrainer Thomas Hofer. Restlos bedient war dagegen sein Hemmersdorfer Trainerkollege Oliver Hirschauer: "Das war schrecklich", stöhnte der Übungsleiter. "Wir haben alles falsch gemacht, was man im Fußball nur falsch machen kann. Wir waren viel zu passiv."
"Aushilfs-Torjäger" Bettinger

Bester Dieffler Torschütze war übrigens Roland Bettinger, der drei Treffer erzielte. Der Routinier, der auch noch als Spielertrainer der Dieffler Reserve fungiert, hat damit das Kunststück fertig gebracht, bei insgesamt nur 226 Minuten Einsatzzeit in der Saarlandliga sechs Mal zu treffen. Bettinger kam am Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an zum Einsatz, weil Torjäger Chris Haase wegen einer Gehirnerschütterung fehlte. "Für mich ist es natürlich super, so einen Mann noch in der Hinterhand zu haben", so Hofer über seinen "Aushilfs-Torjäger."