Die Glocken des Saardoms läuten wieder

Dillingen · Seit Samstag läuten die Glocken des Saardoms in Dillingen wieder. Pünktlich für die Feiertage sind die auf beide Türme verteilten vier Glocken nach Sanierungsarbeiten wieder einsatzbereit. Abschließende Feinarbeiten erfolgen im nächsten Jahr.

 Werner Jerusalem befestigt einen Flaschenzug in der großen Glocke des Ostturms; damit wird der fast 100 Kilogramm schwere alte Eisenklöppel ausgebaut. Foto: Johannes A. Bodwing

Werner Jerusalem befestigt einen Flaschenzug in der großen Glocke des Ostturms; damit wird der fast 100 Kilogramm schwere alte Eisenklöppel ausgebaut. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

"Wir gehen mit vollem Geläut", versprach Werner Jerusalem am Samstagmittag hoch oben im Ostturm des Saardoms. Da stand der Fachmann für Glockenmontagen im Innern der großen Josefsglocke und befestigte einen Flaschenzug zum Ausbau des alten rostigen Klöppels. Monatelang geschwiegen hatten die auf beide Türme verteilten vier Glocken des Saardoms. Sie waren nach der 100-Jahr-Feier seiner Einweihung am letzten April-Wochenende 2013 verstummt. Seit Samstag läuten sie wieder, passgenau für die Weihnachtszeit. Über Jahrzehnte hinweg nagte Rost am stählernen Glockenstuhl. Schließlich brachen an den massiven Stahlträgern fingerdicke Schrauben ab. Die Sicherheit war infrage gestellt. Denn schwingen die tonnenschweren Glocken, wirken enorme Kräfte auf die Aufhängungen. Vier Glocken hat der Saardom. Die ersten aus Bronze wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Der Ersatz bestand einschließlich Klöppel aus Stahl und wiegt zusammen 10 850 Kilogramm. Die drei kleineren Glocken hängen im Westturm, im Ostturm hängt die 4250 Kilogramm schwere Josefsglocke.

Zu den Problemen mit den Glockenstühlen kam eine veraltete Elektrik. Ohne großen Sonderwünsche zu berücksichtigen belaufen sich die Sanierungskosten auf etwa 60 000 Euro. Für rund die Hälfte muss die Pfarrgemeinde Heilig Sakrament geradestehen. Das war auch ein Grund, weshalb die Arbeiten erst nach dem ersten Advent begannen.

Denn vorher waren die Eigenmittel zu klären, stellte Jacob dar. Jetzt müssten die die Glocken mit ihren geschmiedeten Klöppeln nicht mehr so weit ausschwingen, führte Jerusalem aus. "Das reduziert die Belastung des Glockenstuhls." Nach den Feiertagen muss er nochmals aus Dorsten für die passgenaue Steuerung anrücken. Denn vorerst ist nur das allgemeine Läuten möglich.

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