Zentrales Fest für ChristenErinnerung an Leben und Tod

Homburg/Bexbach/Kirkel. Für die Christen in aller Welt ist Ostern das Fest der Feste, der Höhepunkt des Kirchenjahres und hier wiederum die Osternacht, die eigentliche Feier der Auferstehung Jesu. In den vergangenen Jahren ist die Wertschätzung der Gläubigen für die Feiern und Gottesdienste an Ostern deutlich gestiegen

Homburg/Bexbach/Kirkel. Für die Christen in aller Welt ist Ostern das Fest der Feste, der Höhepunkt des Kirchenjahres und hier wiederum die Osternacht, die eigentliche Feier der Auferstehung Jesu. In den vergangenen Jahren ist die Wertschätzung der Gläubigen für die Feiern und Gottesdienste an Ostern deutlich gestiegen.Mit dem Gründonnerstag haben die österlichen Tage begonnen, an denen die Kirche des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedenkt. So erinnert dieser Tag an das letzte Abendmahl, das Abschiedsmahl, welches Jesus am Abend vor seinem Tod mit seinen Jüngern hielt. Zum Zeichen der Trauer verstummen in den Gottesdiensten ab dem Gloria-Gesang Orgeltöne und Glockengeläut bis zur Osternacht.

Osterfeuer zieht viele an

Eine Besonderheit des Gottesdienstes an Gründonnerstag ist auch der Ritus der Fußwaschung in Erinnerung an Jesus, welcher nach dem Bericht des Johannes-Evangeliums an diesem Abend seinen Jüngern die Füße wusch. Diese Zeremonie, die unter anderem bei den Abendmahlsgottesdiensten in den Pfarrkirchen St. Josef Frankenholz und St. Martin Bexbach durchgeführt wird, bringt zum Ausdruck, dass Christen in der Nachfolge Jesu einander dienen sollen.

Eine protestantische Besonderheit gibt es in einigen Kirchengemeinden, so in Niederbexbach und in Einöd-Ingweiler mit der Agapefeier. Dort lädt Pfarrerin Heide Salm ins Gemeindezentzrum Am Asenbühl ein. In diesem Jahr hieß das Leitwort aus dem Lukas-Evangelium "wenn ihr miteinander Brot und Wein teilt, bin ich mitten unter euch". Das Worte "Agape" heißt übersetzt "Liebe". Die Abendmahlsfeier wird nach dem Vorbild der urchristlichen Gemeinde gestaltet. Eingebettet in den Gottesdienst nehmen die Gläubigen eine gemeinsame Mahlzeit ein. An Karfreitag fanden Liturgiefeiern vom Leiden und Sterben Jesu sowie Kreuzwege statt. An Karsamstag spricht die Menschen vor allem die eindrucksvolle Symbolik dieser Osternacht an: Feuer, Licht, Dunkelheit, Wasser, Brot und Wein sind menschliche Ursymbole, welche diese Liturgie prägen, sinnenhafte Hinweise auf Vergänglichkeit und neues Leben. Ein besonderer Anziehungspunkt stellen die lodernden Osterfeuer dar. An ihnen wird zu Beginn der Feierlichkeiten die Osterkerze entzündet als Sinnbild für den vom Tod auferstandenen Jesus Christus. In den Pfarreien St. Michael Homburg und St. Andreas Erbach werden an Karsamstag zur Osternachtfeier im Pfarrhof und vor der Kirche die Osterfeuer entzündet, bevor mit Taufwasserweihe und Tauferneuerung der Gemeinde fortgesetzt wird. "Taufe und Firmung in der Osternacht sind die typische Aufnahme von Neuchristen", so Dekan Pirmin Weber.

Einzug in die Kirche

Ein Osterfeuer gibt es auch in der protestantischen Kirchengemeinde Kirkel-Neuhäusel. Danach ziehen die Besucher mit brennenden Kerzen in die Kirche, wo die Passionsgeschichte nachgestellt und die Auferstehungsmesse gefeiert wird. "Wir schmücken den Altar mit Essensgaben wie Rosinenbrot, Früchten, verschiedenen Brotsorten, Obst, Gemüse und Wein", erzählt der protestantische Pfarrer Florian Geith. Ein katholischer Brauch ist auch das Rätschen der Messdiener, die durch die Straßen ziehen und um eine Ostergabe bitten. Am Sonntag lädt die Pfarreiengemeinschaft am Höcherberg ab 5.30 Uhr zum Auferstehungsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin mit Frühstück ein. In der Pfarrkirche St. Maria in Höchen findet der Emmausgang statt. Er ist noch heute Brauch an den Gang der Jünger nach Emmaus, denen sich Jesus unerkannt anschließt. Ausgeführt wird Weg als besinnlicher Spaziergang durch die Gemarkung, teilte Pfarrer Andreas Münck mit. Homburg. Ostern ist neben Pfingsten das älteste und es ist das höchste Fest der Christenheit. An Ostern feiern evangelische und katholische Christen die Auferstehung Christi von den Toten. Nach ihrem Glauben überwand der am Karfreitag gekreuzigte Jesus am Ostersonntag den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden. Der Tag ist Höhepunkt und Abschluss der Woche zum Gedenken an die Leidenszeit Jesu. Den Termin des vor dem Hintergrund der jüdischen Passahfeier entstandenen Osterfestes legte das Konzil von Nicäa im Jahr 325 so fest, dass es immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt.

Am Gründonnerstag gedenken Christen weltweit des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Der Tag symbolisiert die Vereinigung von Christus mit den Gläubigen. Der Name Gründonnerstag geht auf das mittelhochdeutsche Wort "greinen" (wehklagen oder weinen) zurück. In der Bibel wird Jesus nach dem letzten Mahl mit seinen Jüngern von Judas verraten und Karfreitag gekreuzigt. Zuvor soll er nach der biblischen Überlieferung seine Anhänger gebeten haben, zum Gedächtnis an seinen Tod künftig gemeinsam das Abendmahl zu feiern.

Am Karfreitag gedenken Christen der Leidenszeit und des Todes Jesu. Der Überlieferung nach wurde der Sohn Gottes an diesem Tag in Jerusalem verurteilt und auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt. Schon seit dem frühen Christentum wird der Freitag vor Ostern als Tag der Buße, des Fastens und des Gebets begangen. In Gottesdiensten, die ganz im Zeichen der Trauer stehen, werden die Stationen des Kreuzweges Christi nachvollzogen. Das Wort "Kar" ist abgeleitet vom althochdeutschen Wort "chara" und bedeutet "Klage" oder "Kummer". Der Karfreitag ist in vielen christlichen Ländern rund um den Globus ein gesetzlicher Feiertag. jkn

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