Wiedersehen mit der Vergangenheit

Dudweiler. "Die erste Reaktion? Ich bin aus allen Wolken gefallen", erinnert sich Handballerin Florence Ulrich, "denn damit hatten wir nicht gerechnet

Dudweiler. "Die erste Reaktion? Ich bin aus allen Wolken gefallen", erinnert sich Handballerin Florence Ulrich, "denn damit hatten wir nicht gerechnet." Die Nachricht, dass ihr Trainer Fritz Erbelding in der vergangenen Saison von ihrem Verein TV Kirkel entlassen wurde, kann die 18-Jährige bis heute nicht nachvollziehen - genau wie die anderen sieben Kirkelerinnen, die jetzt mit Erbelding bei der HSG Dudweiler heimisch geworden sind.Am Samstag gibt es das erste richtige Wiedersehen mit den alten Kameradinnen. Dann trifft die HSG Dudweiler in der Handball-Saarlandliga der Frauen auf den TV Kirkel (19 Uhr, Sportzentrum in Dudweiler). "Das ist schon komisch, wir haben Jahre mit denen mitgespielt", gibt die Ex-Kirkelerin Sarah Schanne zu. Die damalige Mannschaftsführerin ist mit Florence Ulrich, Kristina Sprunck, Katja Limbach, Denise Erkel, Aline Hoffmann, Lisa Erbelding und Lena Erbelding ihrem Trainer gefolgt und hat den TV Kirkel noch während der Saison verlassen. Die damalige Spielertrainerin der HSG Dudweiler, Sabine Sattler, die Erbelding noch aus Zeiten in Fischbach kannte, hat dafür gesorgt, dass der Trainer und seine Spielerinnen bei der HSG Dudweiler ein neues Zuhause fanden."Die Abteilungsleitung hat mir inmitten der Runde zu verstehen gegeben, dass ich entlassen werde", sagt Fritz Erbelding heute gelassen, "mit der Begründung, dass viele in der Mannschaft gegen mich sind." Aber dass so viele Spielerinnen sich dafür entschieden haben, weiter an Erbeldings Seite zu spielen, ist für den Trainer ein Vertrauensbeweis. Und heute betrachtet er die Geschehnisse der Vergangenheit mit Gleichgültigkeit. "Nur für die Mädels hat es mir Leid getan", gesteht er, "die haben schließlich schon als Minis in Kirkel angefangen. Für sie ist es mit Sicherheit nicht einfach, gegen alte Kameraden zu spielen. Bei mir aber nicht, für mich ist das ein normales Spiel." So einfach können seine Handballerinnen nicht mit der Geschichte abschließen. Für sie wird die Begegnung mit ihrem alten, vertrauten Verein seltsam. Seltsam, aber nicht im negativen Sinne. "Man freut sich auch darauf", beteuert Florence Ulrich. "Ich habe sie erst einmal im Pokalspiel gesehen. Der TV Kirkel ist ja auch mit Leuten aus Neunkirchen neu zusammengewürfelt worden", ergänzt Sarah Schanne, "das wird auf jeden Fall ein schnelles und interessantes Spiel." Trainer Erbelding sieht dem Spiel sportlich gesehen sehr optimistisch entgegen. "Wir wissen, was wir können", betont er, "wenn die Nerven nicht versagen, werden wir das schaffen." Ohnehin ist Fritz Erbelding mehr als zufrieden, wie sich die entwurzelte Kirkeler Truppe mit den eingefleischten Dudweiler Handballerinnen zu einer geschlossenen Mannschaft entwickelt hat. "Das hat von Anfang an sehr gut harmoniert, ich hätte gedacht, dass der Prozess länger dauert", freut sich der Dudweiler Trainer. Und auch seine Spielerinnen sind von der HSG begeistert. "Wir sind hier herzlich aufgenommen worden", sagt Sarah Schanne lachend. Sie und die anderen Spielerinnen aus Kirkel sind sich einig: Sie bereuen es nicht, dass sie mit Erbelding den TV Kirkel verlassen haben - und sind heute überaus zufrieden bei der HSG Dudweiler. "Für die Spielerinnen ist es mit Sicherheit nicht einfach, gegen alte Kameraden zu spielen."Fritz Erbelding,Trainer der HSG Dudweiler

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