Wiebelskircher Linke kehren Partei den Rücken

Kreis Neunkirchen · In der Partei Die Linke im Kreis Neunkirchen rumort es auch fünf Jahre nach ihrer Gründung noch.

Kreis Neunkirchen. In der Partei Die Linke im Kreis Neunkirchen rumort es auch fünf Jahre nach ihrer Gründung noch. Aufsehen erregt jetzt eine Austrittsaktion des Wiebelskircher Ortsverbandes: 13 Mitglieder, darunter der komplette zwölfköpfige Vorstand, kehren mit Ablauf des Mai der Linken den Rücken. Die Austrittsschreiben werden in dieser Woche abgeschickt. Damit verliert die Wiebelskircher Linke auf einen Schlag etwa ein Drittel ihrer Mitglieder. Auch ein Vorstandsmitglied des Gemeindeverbandes Schiffweiler schließt sich diesem Schritt an. Zwei Mandatsträger unter den Ausgetretenen (Gemeinde- und Ortsrat) werden ihr Mandat nun als Parteilose wahrnehmen. Alle diese Unzufriedenen kommen vom WASG-Flügel (Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit), der sich seinerzeit mit der aus der PDS hervorgegangenen Linkspartei zur Partei Die Linke zusammengeschlossen hatte.Für Peter Bretzius und Horst Schock, bisher Vorsitzender und Geschäftsführer bei der Wiebelskircher Linken, ist das Maß voll. Statt Gemeinsamkeit herrsche ein "unsozialer und menschenverachtender Umgang" in den Reihen der Linken. Hauptverantwortliche für den "Niedergang der Partei" seien die Kreisvorsitzende Andrea Küntzer und deren Vorgänger Kai Müller. Sie grenzten einige Ortsverbände - Wiebelskirchen, Ottweiler, Schiffweiler und Eppelborn - systematisch aus. Ein Zeichen für die "undemokratischen Strukturen" sei etwa, dass Beschlüsse des Kreisvorstandes "trotz mehrmaliger Anforderungen" nicht weitergegeben würden, so Horst Schock, der bis 2008 selbst erster Kreisvorsitzender der Linken war. "Wie soll dann ein Ortsverband im Sinne der Partei politische Arbeit verrichten?", fragt er. Er fühlt sich in seiner Arbeit für mehr soziale Gerechtigkeit ausgebremst.

Heftig kritisiert wurde von den "Abtrünnigen" auch der Umstand, dass bei der Kreismitgliederversammlung der Linken am 22. April den gewählten Kassenprüfern der Einblick in die Parteifinanzen verwehrt wurde. Hier hätten Kreis- und Landesvorstand - letzterer, weil er dies gebilligt habe - illegal gehandelt. Aus den Reihen der Eppelborner Linken wurde die Tagung, bei der auch Neuwahlen stattfanden, mittlerweile angefochten. gth

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