Saarbrücken. Es sind diese naturnahen Blau- und Grüntöne in Irmgard Webers Bildern, die einem in der galeriampavillon direkt ins Auge springen. Wässrig, bisweilen sumpfig kommen sie einher und assoziieren Natur hautnah. Ab und an drängt sich ein schrilles Gelb-Grün nach vorne und bringt einen seltsam wehmütigen Klang ins Spiel. Ansonsten scheinen die Töne aus ihrem Innern zu leuchten und sind dabei dennoch gedämpft - mehrdeutig transportieren sie ausdrucksstarke Momente gefühlter Natur, die im Zuge des Nachspürens sogleich wieder vergehen. In der Abstraktion kreiert die 1949 im rheinland-pfälzischen Schöndorf geborene Künstlerin amorphe Formen, die Landschaften und Gewässer assoziieren. Mit gestischen Schwüngen und zeichnerischer Leichtigkeit werden sie der zweidimensionalen Fläche des Bildes eingeschrieben.Die Spuren von Werden und Vergehen, welche diese landschaftsbezogenen Arbeiten bestimmen, sind auch in den figürlich inspirierten Gemälden der Ausstellung zu sehen. Hier überlagern sich die Farbschichten und die Flecke, Kringel und Linien verweisen zurück auf einen mehr vom Gefühl als vom Verstand gesteuerten Malprozess. Hinzu kommen kürzelhafte Formfragmente, die einem nicht näher bestimmbaren, diffusen Bildgrund einverleibt werden und den Menschen mit seinen Emotionen ins Spiel bringen. Wenn auch ein solch prozesshafter Ansatz der Malerei nicht unbekannt ist, so haben doch vor allem die "Landschaften" von Irmgard Weber etwas sehr Individuelles - und das gründet in erster Linie auf einem ganz besonderen Gespür für die Farbe. nba

Irmgard Weber/ Land. Gewässer. Malerei. Bis zum 23. Juni. galerieampavillon, Bismarckstraße 10, Di - Fr 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 14 Uhr.