Sozialarbeit bringt mehr Lebensqualität in Stadtteile

Saarbrücken. Die Stadt hat den Saarbrücker Gemeinwesenprojekten Zuschüsse in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr bewilligt. Weitere 525 000 Euro kommen vom Regionalverband und 300 000 Euro von der städtischen Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) hat die Bewilligungsbescheide gestern im Rathausfestsaal übergeben

 Unser Archivbild zeigt die Küche der Gemeinwesen auf dem Wackenberg in St. Arnual. Dort haben schon viele Frauen vieles gelernt, was ihnen später im Berufsleben zugute kam.Foto: iris Maurer

Unser Archivbild zeigt die Küche der Gemeinwesen auf dem Wackenberg in St. Arnual. Dort haben schon viele Frauen vieles gelernt, was ihnen später im Berufsleben zugute kam.Foto: iris Maurer

Saarbrücken. Die Stadt hat den Saarbrücker Gemeinwesenprojekten Zuschüsse in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr bewilligt. Weitere 525 000 Euro kommen vom Regionalverband und 300 000 Euro von der städtischen Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) hat die Bewilligungsbescheide gestern im Rathausfestsaal übergeben.Die Gemeinwesenprojekte setzen sich mit den Problemen der Stadtteile wie Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und Kinderarmut auseinander. Dank der Gemeinwesenarbeit kommt den Stadtteile aber auch Geld aus Förderprogrammen zugute.

Bürger engagieren sich

Vor etwas über zweieinhalb Jahren haben Stadt, Regionalverband und die Saarbrücker Gemeinwesenprojekte Kooperationsverträge geschlossen. Die Verträge laufen fünf Jahre. Die Übergabe der Bewilligungsbescheide markierte somit die "Halbzeit" und bot Gelegenheit für eine Zwischenbilanz.

"Die Gemeinwesenprojekte verbessern das Leben in benachteiligten Stadtteilen. Sie geben den Menschen vor Ort eine Stimme, indem sie sie befähigen, an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen", sagte Britz. Sie seien ein wichtiger Partner der Stadtverwaltung, wenn es um die Stadtteile gehe.

Das Jugendamt des Regionalverbandes leistet durch die seit Januar 2011 in Malstatt und Alt-Saarbrücken eingerichteten Sozialraumbüros einen weiteren Beitrag, das Angebot in den Stadtteilen zu verbessern. Daran sind auch die Gemeinwesenprojekte beteiligt.

Denn Stadt- und Stadtteilentwicklung seien immer weniger nur die Aufgabe der Stadt. Vielmehr handele es sich um eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten, insbesondere auch der unmittelbar betroffenen Bürger. Und vor allem an diesem Punkt, also wenn es darum gehe, die Menschen an den Projekten zu beteiligen, würden die Gemeinwesenprojekte eine wichtige Rolle spielen. Schließlich seien sie in der Lage, auch Menschen aus sogenannten "beteiligungsfernen Schichten" in die Projekte einzubinden. Weil die Beteiligten der Projekte die Lebensbedingungen vor Ort kennen, sind sie lokale Schlüsselakteure in den Stadtteilen. Professionelle Sozialarbeit müsse heute aber nicht nur zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in benachteiligten Wohngebieten beitragen. Vielmehr solle sie die Menschen verstärkt zu Selbsthilfe und aktiver Mitgestaltung ihres Viertels befähigen.

In jährlichen Gesprächen unter Leitung des Amtes für soziale Angelegenheiten werden die Entwicklungen in den Stadtteilen erfasst. An den Gesprächen nehmen auch das Jugendamt und die Siedlungsgesellschaft teil. Und zwar mit dem Ziel, Missstände zu beseitigen - und Saarbrücker Stadtteile noch attraktiver zu machen. red

Auf einen Blick

Gemeinwesenprojekte gibt es in Saarbrücken auf der Folsterhöhe und in Burbach (Träger: Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung) und im unteren Malstatt, Burbach sowie Brebach (Träger: Diakonisches Werk an der Saar). Weitere Projekte existieren auf dem Wackenberg (Träger: Pädagogisch-Soziale Aktionsgemeinschaft e.V. PÄDSAK), in Alt-Saarbrücken (Träger: Paritätische Gesellschaft für Gemeinwesenarbeit) und im oberen Malstatt (Träger: Zukunftsarbeit Molschd). red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort