Kleine Zettel für großes Kunstwerk

Saarbrücken. "Wir wissen selbst noch nicht genau, wie es werden wird", sagte Gordon Bolduan, PR-Beauftrager am "Cluster of Excellence" an der Universität des Saarlandes, kurz bevor gestern der Startschuss zu einer außergewöhnlichen Aktion fiel. 24 Studenten, Angestellte und Forscher der Informatik haben sich zum 80

 Samir Hammann und Sarah Berkemer zeigen die Vorlage, dahinter wird geklebt. Foto: Heike Theobald

Samir Hammann und Sarah Berkemer zeigen die Vorlage, dahinter wird geklebt. Foto: Heike Theobald

Saarbrücken. "Wir wissen selbst noch nicht genau, wie es werden wird", sagte Gordon Bolduan, PR-Beauftrager am "Cluster of Excellence" an der Universität des Saarlandes, kurz bevor gestern der Startschuss zu einer außergewöhnlichen Aktion fiel. 24 Studenten, Angestellte und Forscher der Informatik haben sich zum 80. Geburtstag von Günter Hotz - dem Gründungsvater der Saarbrücker Informatik - eine witzige Idee einfallen lassen. Mit kleinen Klebezetteln kreierten sie das Antlitz des Professors an die Glasfront des neuen Informatik-Hörsaals.Die Idee dazu hatte Kristina Scherbaum, Geschäftsführerin des Exzellenzclusters Intermodal Computing and Interaction" (MMCI). Inspiriert wurde sie dabei von dem Anfang August in die Schlagzeilen geratenen "Post-it-Wettstreit" zwischen einem französischen Computerspiel-Unternehmen und einer französischen Bank. Doch wie umsetzen? Von Beginn an war klar, das Bild sollte Eindruck machen, denn schließlich wollten die Informatiker ihrem Professor ein besonderes Geburtstagsgeschenk bereiten. Also planten sie das Geschenk in der Größenordnung von 5,40 Metern auf vier Meter, was auf die Fläche von zwei großen Fensterelementen am Hörsaal passt. Die Vorlage in Originalgröße - sie diente als Schablone und wurde außen auf der Fensterscheibe befestigt - bestand aus kleinen quadratischen Kästchen, die mit Buchstaben von A bis D gekennzeichnet waren. Die Buchstaben wiederum standen für die Farben der Klebezettel: Blau, Graublau, Grün und Mintgrün. Die Vorlage erstellte Samir Hammann. Um möglichst gute Details hinzubekommen, entschieden sich die Informatiker, handelsübliche Klebezettel auf 3,8 mal 3,8 Zentimeter schneiden zu lassen. Und um die Glasfläche mit dem Antlitz des Professors zu füllen, verklebten sie gestern eben mal 13 084 Zettel und das in der Rekordzeit von vier Stunden. Das fertige Werk kann sich Günter Hotz heute selbst anschauen. Denn die Informatikprofessoren der Universität und der Forschungsinstitute werden den Professor anlässlich seines 80. Geburtstag im Rahmen eines Festaktes ehren.

Hotz zählt zu den Vätern der Informatik. Der Professor ist Begründer des Informatikfachs an der saarländischen Universität. Fast fünf Jahrzehnte wirkte er in Saarbrücken, schaffte zentrale Voraussetzungen für die Ansiedlung des Max-Planck-Instituts für Informatik, des Deutschen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz und des Leibniz-Zentrums für Informatik. Schwerpunkte seiner Forschung waren unter anderem die Theorie der Formalen Sprachen und die Entwicklung von Programmiersprachen zur Unterstützung der elektronischen Sprachverarbeitung.

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