Ini-Art: Zum letzten Mal im alten Theater im Viertel

Saarbrücken. International gings zu beim "Ini-Art-Festival" auch zur fünften Ausgabe, der letzten an der alten Spielstätte des Theaters im Viertel in der Nauwieserstraße. Im Februar wird das TiV, Stammsitz der "Initiative für Musikkunst", in den Feuerdrachen der Alten Feuerwache umziehen

Saarbrücken. International gings zu beim "Ini-Art-Festival" auch zur fünften Ausgabe, der letzten an der alten Spielstätte des Theaters im Viertel in der Nauwieserstraße. Im Februar wird das TiV, Stammsitz der "Initiative für Musikkunst", in den Feuerdrachen der Alten Feuerwache umziehen. Für den Festivalsamstag hatten sich nun Gäste aus Amsterdam ("Maw Sit Sit"), Lothringen (Elodie Brochier/Geoffroy Muller) und dem Ruhrgebiet (Katrin Scherer/Sven Decker) angesagt.Am Freitag war Start mit dem Duo Paul Hubweber (Posaune, Aachen) und Christian Wolfarth (Perkussion, Zürich), die der freien Improvisation frönten. Hubwebers Luft-, Perkussivlaute und Sirenentöne unterlegte und ergänzte Wolfarth mit Schabgeräuschen, glockenartigem Summen und geheimnisvollem Raunen und Rauschen. So erblühten Klanglandschaften, die schon mal maschinenhaft tönten, aus tiefen Katakomben herauszuwachsen schienen und nichts an Plastizität und Homogenität zu wünschen übrig ließen.

Als nächsten durfte Endi Caspar, Moderator des Abends, den aus Köln stammenden Wahl-Saarbrücker Wollie Kaiser ansagen. Durch pfiffig eingesetztes Live-Sampling vervielfachte der Saxofonist den Gesang seines Instrumentes und erzielte am laufenden Band spannende und originelle Wirkungen.

Dass Kaiser schon lange in der ersten Reihe der Instrumentaljazzer bläst, unterstrich er bei seinen Griffen in die Kiste "alter Lieder" mit dem 80er-Jahre-Klassiker "Ruby Domesticus Vulgaris" (dem Kollegen Georg Ruby gewidmet) und einer Hommage an John Lennon und die Beatles.

Zum Ausklang enterte das Kölner Ensemble "Peak of Normal" mit dem aus Saarbrücken stammmenden Hennes Hehn (Saxofon) als Ersatzmann das kleine Podium des "alten" TiV. Mit oft folkloristisch-orientalisch anmutenden Farben und immer wieder überraschend ungeraden Taktkonstruktionen versprühte die solide kooperierende Formation eine markante Dosis Melancholie. uhr

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