Homburg ehrt Vorkämpfer für Freiheitsrechte mit Medaille

Homburg · Besondere Leistungen will die Stadt Homburg künftig mit ihrer neuen Wirth-Medaille belohnen. Gleichzeitig soll die Silbermedaille an den in Homburg tätigen Demokratiepionier Johann Georg August Wirth erinnern.

 Landrat Clemens Lindemann, der Homburger Künstler Herrmann Theophil Juncker und Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (v.l.n.r.) präsentierten gestern die neue Wirth-Medaille. Foto: Florian Rech

Landrat Clemens Lindemann, der Homburger Künstler Herrmann Theophil Juncker und Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (v.l.n.r.) präsentierten gestern die neue Wirth-Medaille. Foto: Florian Rech

Foto: Florian Rech

Mit einer neuen Medaille will die Stadt Homburg die Erinnerung an den zur Zeit des Vormärz in Homburg tätigen Politiker, Publizisten und Schriftsteller Johann Georg August Wirth wachhalten. "Wirth war ein großer Kämpfer für die Freiheit und die Demokratie und von großer Bedeutung für die Homburger Geschichte", sagte Oberbürgermeister Karlheinz Schöner gestern Morgen bei der Vorstellung der Wirth-Medaille. Der aus Bayern stammende Johann Georg August Wirth (1798 - 1848) verlegte von Homburg aus 1832 die national-liberale, regierungskritische Tageszeitung "Deutsche Tribüne", kämpfte gegen Zensur und für Pressefreiheit und war zusammen mit Philipp Jakob Siebenpfeiffer einer der Initiatoren und Hauptredner des Hambacher Festes, einer Massendemonstration für nationale Einheit, Freiheit und Demokratie im Mai 1832. "Oft steht Wirth im öffentlichen Gedenken in der zweiten Reihe hinter Siebenpfeiffer", sagte Schöner, "mit unserer Medaille wollen wir ihn wieder mehr in den Vordergrund holen", erklärte Schöner.

Gestaltet hat die Medaille der Homburger Künstler Herrmann Theophil Juncker, der auch schon ein Gemälde mit Wirths Konterfei für das Rathaus anfertigte. Auf der Vorderseite der Medaille ist ein Porträt Wirths über einem Freiheitsbaum und einer stilisierten Ansicht der Stadt Homburg zur Vormärzzeit zu sehen. Umrahmt werden Porträt und Stadt vom Namenszug des Demokratiepioniers mit Geburts- und Sterbejahr.

Auf der Rückseite der Medaille sieht man die Zeitungspresse Wirths sowie Hände, die sich nach der "Deutschen Tribüne" ausstrecken. Eingeprägt wurde auch die Jahreszahl 1832 - als Datum des Hambacher Festes und Zeit des Wirkens in Homburg - sowie ein Ehrenschwert, das Wirth nach seiner Rede auf dem Hambacher Schloss übergeben wurde. Die Medaille hat einen Durchmesser von vier Zentimetern und besteht aus Feinsilber.

"Wie wollen die Medaille an verdiente Bürger und für besondere Leistungen, beispielsweise an altgediente Stadtratsmitglieder oder ehrenamtliche Vereinsjubilare, vergeben", sagte Schöner. An wen die neue Medaille künftig als Ehrengeschenk gehen soll, will die Homburger Verwaltungsspitze selbst entscheiden.

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