Golf-Variante für den Rasen im Stadtpark

Saarbrücken. Leonard Suska und Ines Roschkowski spielen Golf, wo andere spazieren gehen. Nicht auf dem gepflegten und kurz geschorenen Grün einer offiziellen Golfanlage, sondern mitten im Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ihre Sportart nennt sich Y-Golf und hat mit dem richtigen Golfsport gemein, dass ein Ball mittels Schläger ins Loch bugsiert werden muss

Saarbrücken. Leonard Suska und Ines Roschkowski spielen Golf, wo andere spazieren gehen. Nicht auf dem gepflegten und kurz geschorenen Grün einer offiziellen Golfanlage, sondern mitten im Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ihre Sportart nennt sich Y-Golf und hat mit dem richtigen Golfsport gemein, dass ein Ball mittels Schläger ins Loch bugsiert werden muss. Sonst ist alles ein wenig anders.Y-Golf lässt sich nämlich überall spielen - und Schäden durch den harten Golfball braucht man nicht zu befürchten, da der Ball beim Y-Golf aus weichem Gummi ist. Er sieht aus wie ein echter Golfball. Doch er lässt sich mit Daumen und Zeigefinger ganz zusammendrücken. Trifft dieser Ball ein Auto, sind Beulen ausgeschlossen. Natürlich muss der Ball beim Y-Golf auch eingelocht werden. Doch dazu bohrt Suska nicht eine Mulde in die Liegewiese des DFG, sondern er wirft eine leuchtend rote Scheibe von sich weg. Wie ein fliegender Teller landet die Scheibe in einiger Entfernung. In ihrer Mitte ist ein Loch, und der Ball muss nun dort hinein.

Der Schwung mit dem Schläger ähnelt dem traditionellen Golf. Der Ball kann aber durch seine weiche Beschaffenheit nicht so weit geschlagen werden. "Wir schaffen höchstens 70 Meter, wenn wir super treffen. Meist fliegen die Bälle aber nur halb so weit", sagt Lehramtskandidat Suska.

Das Spiel hat einige Varianten und dient vor allem der Bewegung an der frischen Luft: "Ich spiele das, damit ich ein wenig vor die Tür komme, und ich finde es praktisch, dass man dazu eben keinen Golfplatz braucht", sagt Ines Roschkowski.

Der DFG sei mit seinen langen Wiesen ideal zum Y-Golfen, sagen die beiden, werfen die Lochscheibe immer weiter von sich weg und spielen auf diese Weise quer über die Anlage. Nicht zu verwechseln sei Y-Golf mit dem urbanen Cross-Golf, erklärt Suska.

Die Cross-Golfer spielen mit richtigen Golfbällen mitten in der Stadt. Da könne dann ein missglückter Schlag durchaus auch einmal Schaden anrichten.

Beim Y-Golf sei der weiche Ball der entscheidende Faktor. Er mache das Spiel für jeden Ort und jede Altersgruppe tauglich. "Der Schwung mit dem Schläger ist aber wie beim Golfen, und man muss ihn gut trainieren", verrät Suska.

Den Ball legt er auf eine kleine Holzspitze, die er in den Rasen steckt, nimmt mehrfach Maß und schlägt ab. Mit einem dumpfen Plopp fliegt der Ball in hohem Bogen los und landet nach etwa 30 Metern im Gras. Spaziergänger schauen zu und sprechen die beiden an.

Was beweist: Y-Golf hat offensichtlich das Potenzial, ein Modesport zu werden.

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