"Schön, aber anstrengend"

Saarwellingen

 Jessi Schöfer bei ihrem Auftritt, professionell begleitet von Davide Petrocca. Foto: Gerhard Alt

Jessi Schöfer bei ihrem Auftritt, professionell begleitet von Davide Petrocca. Foto: Gerhard Alt

Saarwellingen. Sie hat doch noch vor Publikum gesungen! Jessi Schöfer (29) aus Nalbach, die Tag für Tag ihre Eindrücke in der Saarbrücker Zeitung schilderte, hat am Donnerstag den Klassiker "You've changed" interpretiert, begleitet von einer Combo aus Profis und Teilnehmern, jedoch vor noch nicht vielen Zuhörern, denn es wussten nicht alle, dass die Vokalisten vor dem Konzert der Combos auftraten.Jessis Vermutung, ihre Stimmlage sei Mezzosopran, stimmt wohl; sie kommt in ziemlich tiefe Alt- und ziemlich hohe Sopranbereiche, kann leise und zart, laut und hart singen. Ihre Bilanz: "Es war eine sehr schöne, aber anstrengende Woche. Ich habe nette Menschen getroffen und neue Sachen kennengelernt, an denen ich weiterarbeiten kann, besonders, was das Improvisieren betrifft."

Sie fand es klasse, dass sich die Dozenten an den nächtlichen Sessions beteiligten. "Man hat ja ein bisschen Respekt, aber die Distanz war relativ gering. Auf jeden Fall kriegt man als Sängerin selten so eine professionelle Begleitung." Ungefragt fügt sie hinzu: "Sofern ich nicht arbeiten muss, werde ich nächstes Jahr wieder mitmachen."

Für die Kulturmanagerin Conny Rohe war am wichtigsten: "Diese Jazzwerkstatt war von allen die entspannteste." Zur Begrüßung der zahlreichen Besucher erklärt sie noch einmal, es seien über 50 Teilnehmer gewesen und 13 Dozenten, größtenteils organisiert in der "Global Music Foundation" um den Schlagzeuger Steven Keogh. Diese Musiker seien weltweit in ähnlichen Workshops tätig, in der Toskana, Kroatien und Shanghai. Mit Blick auf die Teilnehmer stellte Rohe fest: "Das Niveau wird von Jahr zu Jahr besser." Das bestätigten die Combos durch ihr Spiel - bis zum Zapfenstreich mit Samba.

Im Resümee dürfen die Konzerte im Campus Nobel nicht fehlen, in der einzigartigen Halle, welche die Campus-Investoren kostenfrei zur Verfügung stellten, wo sich gut aufgelegte Musiker von Weltrang in wechselnder Besetzung präsentierten. Heraus ragten wiederum die Saxophonisten Jean Toussaint und Gilad Atzmon, beide auf je eigene Art jederzeit zu Hochleistungen (und Späßen) bereit. Mit der Sängerin Deborah Brown bekam das Festival einen weiteren Star. Und man wird sich erinnern: 2011 - das war, als der junge Schlagzeuger Eddi Hicks bei der "International Jazzwerkstatt" reüssierte.

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