Ein Naturrasenplatz für Rentrisch

Rentrisch. Für den Turn- und Sportverein Rentrisch (TuS) ging ein ereignisreiches Jahr 2011 zu Ende, in dem die Mitglieder 100 wechselvolle Jahre Vereinsleben feierten. Auf der Mitgliederversammlung Anfang Dezember machte man deutlich, dass die Erfolgsgeschichte des TuS fortgeschrieben werden könnte

 Der Turn- und Sportverein Rentrisch feierte im vergangenen Jahr 100-jähriges Jubiläum und schaut optimistisch in die Zukunft, denn in Rentrisch wird ein Naturrasenplatz gebaut. Foto: Cornelia Jung

Der Turn- und Sportverein Rentrisch feierte im vergangenen Jahr 100-jähriges Jubiläum und schaut optimistisch in die Zukunft, denn in Rentrisch wird ein Naturrasenplatz gebaut. Foto: Cornelia Jung

Rentrisch. Für den Turn- und Sportverein Rentrisch (TuS) ging ein ereignisreiches Jahr 2011 zu Ende, in dem die Mitglieder 100 wechselvolle Jahre Vereinsleben feierten. Auf der Mitgliederversammlung Anfang Dezember machte man deutlich, dass die Erfolgsgeschichte des TuS fortgeschrieben werden könnte. Alle Hoffnungen ruhen bei den derzeit 128 aktiven Fußballern- und Fußballerinnen auf dem Bau des Naturrasenplatzes. Der Vorsitzende des Vereins, Dagobert Hohneck, ist überzeugt, dass solch ein Platz wichtig für die Jugend ist und die neue Anlage den Fortbestand des Vereins sichert. Außerdem sei ein Rasenplatz attraktiver für die Jugend, da er neue Perspektiven biete und das Verletzungsrisiko niedrig halte. 2011 bestand der TuS mit seinen 321 Mitgliedern neben der Sparte Fußball noch aus dem Senioren-Tischtennis (Kreisliga Ost) und dem Kinder- und Frauenturnen.

Doch begonnen hatte alles 1909, als vier sportbegeisterte Jugendliche Verbindung mit dem benachbarten Turnverein St. Ingbert aufnahmen, der ihnen "Asyl" gewährte. Durch Beständigkeit erwarben die Turner Grundkenntnisse und wiesen bald ein beachtliches Können auf. Beim Besuch einer Turnstunde rief der Lehrer Sebastian Kurtz im April 1911 die Turnjugend zur Gründung eines Vereins auf, der einige Wochen später von 30 Jugendlichen unter dem Vorsitz von Kurtz aus der Taufe gehoben wurde.

Zwei Kriege blieben für das Vereinsleben nicht folgenlos. Trotz alledem wurde der TuS zweimal neu gegründet. Er bot mittlerweile Feldhandball und Faustball an. Letzteres wurde zuerst im Rentrischer Weg im sogenannten "Drecksloch" gespielt, das durch Abtragen eines Schlackeberges als erste notdürftige Sportstätte diente. 1926 wurde die erste Turnhalle im Neuweiler Weg errichtet, 1928 wurde durch die Erweiterung des Faust- zum Fußballfeld ein bedeutender Fortschritt erreicht, denn nun konnte die Fußballabteilung gegründet werden.

Ein nach dem Zweiten Weltkrieg verfügtes Sportverbot brachte tiefe Enttäuschung, denn die Vereine galten als aufgelöst, Geräte wurden vernichtet und die Turnhalle wurde entzogen. Nach dem Krieg ging der Verein im einstmaligen Kulturverein auf, doch die Sportplatzfläche war zum Rohrlager umfunktioniert worden und die Tore wurden abgebaut. Aus der Not machten die Rentrischer eine Tugend. Die Stunde der Abteilung Tischtennis war gekommen, die in der Folgezeit einen kometenhaften Aufstieg hinlegte. Mit dem Bau der neuen Schulturnhalle 1958 gab es einen Lichtblick- die Turnabteilung konnte wiederbelebt werden.

"Die Zukunft ist Grün"

Ein weiterer Markstein in der Geschichte des TuS war 1964 die Einweihung des neuen Sportplatzes. Bei der Gebietsreform 1974 wurde Rentrisch St. Ingbert zugeschlagen, wo man ein offenes Ohr für die Errichtung eines lange geforderten Umkleidegebäudes hatte, das 1975 gebaut wurde und an das 1986 noch ein Geräteraum angegliedert wurde. 1996 konnte nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden das Clubheim seiner Bestimmung übergeben werden, auf das man so lange gewartet hatte. Die Abteilung Faustball gibt es nicht mehr, bereits 1990 wird die Abteilung in "Faustball und Wandern" umbenannt, sieben Jahre später bleibt nur noch das "Wandern" übrig, was 2000 den TuS ganz verlässt.

Doch der TuS schaut optimistisch nach vorn, denn "Die Zukunft ist grün" - das hat sich zumindest der Verein zur Förderung der Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben und wirbt um finanzielle Unterstützung für sein nächstes und neuestes Projekt - den Naturrasenplatz. Um die 270 000 Euro für den Bau zusammen zu bekommen, wurden unter anderem Rasenplatzanteile verkauft.

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