Telefon-Doktor: Wenn es keine familiären Hinweise auf Darmkrebs oder andere Darmerkrankungen gibt, sagt dies nur aus, dass bei Ihnen statistisch gesehen kein erhöhtes Darmkrebs-Risiko besteht. Aufgrund individueller Umstände oder der Lebensweise können Sie aber Darmkrebs bekommen. Auch wenn Sie sich gesund und fit fühlen, sagt dies nichts aus. Darmpolypen und Darmkrebs im Frühstadium tun nicht weh. Darmkrebs entsteht in der Regel aus Polypen. Viele dieser zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut entarten später zu bösartigen Tumoren. Das macht Darmkrebs so heimtückisch. Wenn sich der Krebs durch krampfartige Schmerzen, Müdigkeit oder Gewichtsverlust bemerkbar macht, ist er meist schon so weit fortgeschritten, dass Heilung nicht mehr möglich ist. Darmkrebs lässt sich relativ einfach frühzeitig erkennen und dann erfolgreich behandeln. Gesetzlich Versicherte über 50 haben deshalb jedes Jahr Anspruch auf einen Test, bei dem der Stuhl auf Blut untersucht wird.

Da Sie über 55 Jahre alt sind, haben Sie zusätzlich Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie), das beste Untersuchungsverfahren. Die Darmspiegelung hat einen doppelten Nutzen. Zum einen ist sie das sicherste Verfahren, um Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen. Zum anderen lassen sich bei einer Darmspiegelung eventuelle Darmpolypen problemlos entfernen. Wer sich diese Polypen rechtzeitig entfernen lässt, kann sein Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, um bis zu 90 Prozent verringern. Da die Darmspiegelung ein sehr genaues Verfahren ist, reicht es normalerweise völlig aus, wenn man sie alle sieben bis zehn Jahre durchführen lässt. Eine einzige Untersuchung gibt einem also für einen langen Zeitraum Sicherheit und Ruhe. red