Saarbrückens Fahrräder nur selten "Opfer"

Saarbrücken. Wie groß ist das Risiko, in Saarbrücken sein Fahrrad durch Langfinger zu verlieren? Folgt man dem Männermagazin Men's Health, so müssen sich Fahrradbesitzer in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken - verglichen mit anderen Großstädten - nur wenig Sorgen um ihr Gefährt machen

Saarbrücken. Wie groß ist das Risiko, in Saarbrücken sein Fahrrad durch Langfinger zu verlieren? Folgt man dem Männermagazin Men's Health, so müssen sich Fahrradbesitzer in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken - verglichen mit anderen Großstädten - nur wenig Sorgen um ihr Gefährt machen. Mit genau 40,4 gestohlenen Rädern pro 10 000 Einwohner landet Saarbrücken in einer Diebstahl-Rangliste, die das Heft in seiner April-Ausgabe aufstellt, unter 46 Städten auf Platz 31. Zwischen Gelsenkirchen und Bielefeld.Mit Abstand am meisten Fahrräder werden im westfälischen Münster geklaut: Laut Men's Health waren es im Jahr 2009 insgesamt 197 Räder pro 10 000 Einwohner. Ein Ergebnis, das wenig verwundert, denn mit einem Radverkehrsanteil von 35 bis 50 Prozent ist Münster eine Hochburg des Radfahrens, während Saarbrücken auf gerade einmal zwei Prozent kommt. Grundlage der Berechnungen des Männermagazins war die Zahl der polizeilich gemeldeten Velo-Diebstähle des Jahres 2009. Wo aber greifen die Langfinger in Saarbrücken am meisten zu? Um das zu bestimmen, hat sich die Saarbrücker Zeitung ebenfalls die Saarbrücker Fahrraddiebstahls-Statistik 2009 bei der Polizei besorgt. Und musste feststellen: Men's Health hat zumindest im Fall Saarbrücken falsch gerechnet. Gerade einmal 404 gestohlene Räder verzeichnet die Polizei im Jahr 2009. Da die Stadt in jenem Jahr nicht 100 000, vielmehr amtliche 178 000 Einwohner zählte, ergibt das eine Quote von 22,7 pro 10 000 Einwohner. Damit aber rangiert die Landeshauptstadt nur auf Platz 40 - einmal vorausgesetzt, dass sich die Zeitschrift nicht noch öfter verrechnet hat.

Vergleicht man die einzelnen Saarbrücker Stadtbezirke, so kommen in Dudweiler die wenigsten Räder abhanden (4,6), gefolgt vom Bezirk Halberg mit 5,7 und Bezirk West mit 9,7 Rädern, jeweils bezogen auf 10 000 Einwohner. In Saarbrücken Mitte schlugen die Fahrraddiebe hingegen 2009 mit Abstand am häufigsten zu: 345 gestohlene Räder ergibt hier eine Quote von 37,2 pro 10 000 Einwohner.

Richtig fette Beute machen die Raddiebe auch in St. Johann (210 Räder). Brennpunkte sind hier der Bereich Hauptbahnhof und das Nauwieser Viertel (jeweils 62 Räder) sowie der St. Johanner Markt (41 Räder). In Alt-Saarbrücken ragt der Schlossplatz mit 32 Diebstählen heraus. Woraus sich schließen lässt: Wo viele Räder im öffentlichen Raum abgestellt sind, wird auch viel geklaut. Nicht wenige Räder allerdings tauchen wieder auf und landen als Fundsachen bei der Polizei.

"Wir haben immer eine stattliche Anzahl im Keller, im Schnitt zehn Stück", berichtet Thomas Meiser vom Polizeibezirk Saarbrücken-Stadt. Die liefere man, sofern die Besitzer nicht zu identifizieren sind, zum Fundbüro.

Nach Auskunft der Stadtpressestelle kamen 100 Räder im Jahr 2008, 60 im Jahr 2009 und 70 im Jahr 2010 ins Fundbüro. Was lernen wir daraus? Traue keinem Ranking, das du nicht selbst nachgerechnet hast. Und: Manches Rad wurde nur unrechtmäßig "ausgeliehen".

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