Von wegen „schwaches Geschlecht“

Völklingen · Die Geschichte der Völklinger Hütte aus weiblicher Sicht erzählt eine Reihe von Führungen, die im Februar an den Samstagen stattfinden. Das „schwache“ Geschlecht musste früher teils harte Knochenarbeit leisten.

 Schwerstarbeit im Rock: Das um 1900 entstandene Foto zeigt so genannte ,,Erzengel", die Erz in Loren laden. Foto: WKE/Saarstahl

Schwerstarbeit im Rock: Das um 1900 entstandene Foto zeigt so genannte ,,Erzengel", die Erz in Loren laden. Foto: WKE/Saarstahl

Foto: WKE/Saarstahl

Der Samstag gehört im Februar den Frauen im Weltkulturerbe Völklinger Hütte . Jeden Samstagvormittag im Februar zeigt die Autorin Sabine Graf, dass Industriearbeit auch in der Blütezeit der Industrialisierung nicht nur Männersache war. Unter dem Motto "Not am Mann? Frauen ran!" spürt die Führung den Spuren der Frauen in der Völklinger Hütte nach und erzählt so die Geschichte des Eisenwerks aus weiblicher Perspektive.

Anhand kleiner Arbeitsangebote können die Besucher nachvollziehen, welche Arbeit Frauen bei ihrem Einsatz im ehemaligen Völklinger Eisenwerk geleistet haben. Auch die Frauen , die 1883 ihre Arbeit in der Eisenhütte antraten, mussten hart mit anpacken: beim Erzausladen auf den Schiffen an der Saar, beim Koksschaufeln in der Kokerei, einem der schwersten Arbeitsplätze in der ganzen Hütte, in den Weltkriegen auf der Gichtbühne, in der Graugussgießerei, in der Schlackensteinfabrik, auf Kränen und viel später erst an der Schreibmaschine und im Labor.

Auch Kinderarbeit ist ein Thema der Führung. Denn die Jüngsten, die einst hier das Erz aus den Schiffen luden, waren 14 Jahre alt.

Die Führungen beginnen jeweils um 11.30 Uhr. Erster Termin ist Samstag, 6. Februar, der vierte und letzte ist Samstag, der 27. Februar. Die Führungen sind im normalen Eintrittspreis in das Weltkulturerbe enthalten.

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