„Man passt doch aufeinander auf“

Völklingen · Die Fastnachts-Session nähert sich ihrem Höhepunkt: Von heute an feiern die Narren auf der Straße, mit Rathausstürmen und Umzügen. Wir haben uns in Völklingen umgehört, ob die Menschen mitfeiern – und ob sie sich dabei sicher fühlen.

 Fastnacht? Aber sicher: SZ-Mitarbeiterin Anny Reichel hat ihre Runde durch Völklingen genutzt, um sich eine passende Maske für die fünfte Jahreszeit auszusuchen. Foto: Becker & Bredel

Fastnacht? Aber sicher: SZ-Mitarbeiterin Anny Reichel hat ihre Runde durch Völklingen genutzt, um sich eine passende Maske für die fünfte Jahreszeit auszusuchen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die fünfte Jahreszeit ist da - für viele Saarländer sind Fastnachtsfeiern ein Muss. Wir haben die Völklinger gefragt, ob sie gerne Faasend feiern, wie sie feiern und ob sie sich nach den jüngsten Ereignissen noch sicher fühlen bei den Karnevalsveranstaltungen.

"Ich finde Karneval cool. Aber ich persönlich bin kein Faasebooz", sagt Gerd Kerner, der sich nur ab und zu auf Umzügen oder Kappensitzungen blicken lässt. Allerdings hat für ihn die Rathaus-Erstürmung, die heute in Völklingen auf dem Programm steht, nicht viel mit Fasching zu tun. Was die Sicherheit angeht, ist der 54-Jährige überzeugt, dass man sich in den Dörfern keine Sorgen zu machen braucht. "Ob man sich mehr Sicherheit für die Faasendzeit gewünscht hätte, kann man erst danach beurteilen", sagt der kaufmännische Angestellte aus Völklingen .

Edith Probst aus Dorf im Warndt ist ebenfalls nur in Grenzen für die Fastnacht zu begeistern: "Ich finde es wirklich schön anzusehen, wenn die Menschen Spaß beim Verkleiden haben", sagt sie. "Aber meins war es noch nie wirklich." Die 65-Jährige fühlt sich während der tollen Tage dennoch sicher. "Es sind genug Menschen unterwegs. Auch viele, die man kennt. Deswegen glaube ich nicht, dass es zu mehr Komplikationen kommen wird als in den Jahren zuvor", meint die Verwaltungsfachangestellte.

"Früher war ich, was den Fasching angeht, aktiver. Heute gehe ich nur noch meiner Familie zuliebe auf Umzüge", erzählt Peter Herker. Der Mann aus Ludweiler glaubt, dass für die Sicherheit der Menschen an der Faasend gesorgt wird. "Ich denke, dass nicht mehr passieren wird als die üblichen Kleinigkeiten, die sonst auch immer vorkommen", lautet die Einschätzung des 56-jährigen Rentners.

Der 18-jährige Jawred Noseri hingegen ist begeistert von der Fastnacht: "Ich gehe immer dorthin mit, wo meine Freunde hingehen. Meistens sind es die Umzüge mit anschließender Party", berichtet er. Auch der Praktikant aus Luisenthal hält die Sicherheit in dieser Zeit für gewährleistet. "Es sind genug Leute auf den Straßen unterwegs. Außerdem denke ich, dass man aufeinander aufpasst, weil man ja weiß, was sonst passieren kann", sagt der junge Mann.

"Ich bin seit ungefähr 18 Jahren aktives Mitglied im Karnevalsverein GKG Fraulautern und tanze dort im Männerballett auf Kappensitzungen", erzählt uns Faschingsliebhaber Jörg Ockenfels. "Momentan bauen wir einen Umzugswagen für das Kinderprinzenpaar." Der 47-jährige Unternehmer aus Luisenthal zweifelt nicht daran, dass die Polizei Faschingsveranstaltungen ausreichend absichert: "Um mich mache ich mir keine Sorgen , aber um meine Töchter schon ein wenig. Das habe ich aber schon immer, schließlich passieren bei größeren Feiern häufiger Dinge", sagt der Stuckateur.

Elisa Timmel war früher regelmäßig auf Fastnachts-Umzügen unterwegs: "Damals traf man sich noch mit den Freunden auf Umzügen. Mittlerweile werden alle älter und haben nicht mehr die Zeit dafür." Dennoch ist die 24-Jährige jedes Jahr bei der "Grün-Weißen Nacht" in Oppen anzutreffen. "Nein, ich habe kein mulmiges Gefühl, mich auf solchen großen Veranstaltungen aufzuhalten. In den Orten im Saarland kennt man sich doch. Und man ist nie alleine unterwegs", meint die Kauffrau aus Völklingen . Und sie ist überzeugt, dass man auch in großen Städten keine Angst zu haben braucht.

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