Saarstahl-Einladung zieht an

Völklingen · Offene Türen im Völklinger Saarstahl-Ausbildungszentrum: Die Einladung des Unternehmens machte viele neugierig, 650 Gäste schauten sich um. Ein Riesenerfolg – jetzt ist bereits eine neue Veranstaltung fürs nächste Jahr im Gespräch.

Spannende Einblicke in die Berufswelt bot Saarstahl am Samstag beim Tag der Ausbildung. Klar, dass dabei das Völklinger Ausbildungszentrum in Bahnhofsnähe im Mittelpunkt stand - nach Unternehmensangaben mit 7000 Quadratmetern Ausbildungsfläche das größte und modernste im Saarland. "Seit mehr als 100 Jahren bildet Saarstahl den eigenen Nachwuchs professionell aus. Derzeit legen 231 Azubis den Grundstein für ihre zukünftige Karriere", informiert Saarstahl-Sprecherin Ulrike Jungmann. 15 Ausbildungsberufe stehen beim Unternehmen im Angebot. Und wer die Liste genau studiert, staunt auf den ersten Blick. Denn neben klassischen Metallberufen oder einer kaufmännischen Ausbildung können junge Leute bei Saarstahl auch Eisenbahner oder Hotelfachmann beziehungsweise -frau werden.

Ausbildungsleiter sind Patrik Hüttel-Gier und Annette Reimsbach. Sie ist für die kaufmännischen Berufe zuständig, er für die technischen. Beim Rundgang durch das Ausbildungszentrum gerät er ins Schwärmen. Am Anfang einer Metaller-Ausbildung steht zwar noch immer das mühselige Bearbeiten eines Metallstücks, das wegen seines Profils U-Schiene genannt wird und im Laufe des Grundlehrgangs nach allerhand Arbeitsschritten zum Werkstückhalter wird. Die Saarstahl-Azubis bekommen mit fortschreitender Lehrzeit aber immer mehr Gelegenheit, an modernsten Maschinen zu arbeiten. "Unsere Fünf-Achs-Drehmaschine von Spinner", stellt der Ausbildungsleiter eins dieser Geräte vor: Es schält, vom Computer gesteuert, aus einem Metallstück zum Beispiel einen Spielwürfel, wie er am Samstag zu Dutzenden als Andenken an die Gäste überreicht wurde. Einen sechsstelligen Betrag hat sich Saarstahl das Gerät für seine Azubis kosten lassen.

Auf das größte Interesse bei rund 650 Besuchern stieß allerdings die neueste Errungenschaft in Sachen Schweiß-Ausbildung. Dazu gibt es nämlich jetzt einen Simulator, mit dem die Jugendlichen üben können, bis ihre Schweißnähte perfekt sind. Ohne dass unangenehme Begleiterscheinungen wie spritzende und höllisch heiße Schweißperlen stören.

Vor noch nicht allzu langer Zeit war Katharina Büttner noch selbst Auszubildende , jetzt ist sie Ausbildungsbeauftragte im Bereich chemisches Labor. "Meist lösen wir die zu untersuchenden Stoffe mit Säure, um sie dann im Spek trometer zu analysieren", erklärt sie. Bis zu 1400 Jugendliche bewerben sich jährlich auf zirka 65 Ausbildungsplätze pro Jahrgang. Wichtigste Hürde zur Saarstahl-Karriere ist ein Eignungstest. "Den muss jeder Bewerber bestehen, sonst ist schon Schluss", sagt die kaufmännische Ausbildungsleiterin Reimsbach. Stolz sind die Ausbilder, dass unter ihren Schützlingen viele Landesbeste sind. Etwa, weil sich die jungen Leute zielgerichtet auf Zwischen- und Abschlussprüfung vorbereiten können. Wer strauchelt, bekommt Nachhilfe, und das im eigenen Firmeninteresse: "Wir bilden für unseren eigenen Bedarf aus." Wer sich in der Lehre also als zuverlässig beweist, wird in der Regel übernommen.

Die aktuelle Bewerberzahl gebe zwar noch keinen Anlass zur Sorge, sagt Reimsbach. Allerdings sei die Zahl rückläufig, ein Zeichen, frühzeitig zu reagieren. So wie mit dem Tag der Ausbildung am Samstag. Der war gleich bei seiner Premiere so erfolgreich, dass die Beteiligten bereits eine Wiederholung im kommenden Jahr forderten.

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