Parksünder sorgen für Staus

Völklingen · Warum dauert der Weg in Völklingens Stadtmitte oft so lange? Es liegt nicht an der Verkehrsführung. Sondern am „wilden“ Parken. Wir haben eine Runde durch die Innenstadt gedreht – mit Hilfspolizisten-Blick.

Für Autofahrer ist es oft mühselig, in die Völklinger Innenstadt zu kommen. Vor allem vormittags. In dieser Woche fiel es mal wieder auf. Stau in der Karl-Janssen-Straße bis zurück zum Hallenbad. Stau in der Bismarckstraße, nur langsam rückt die Autoschlange Richtung Poststraße vor. Und gerät dort erneut ins Stocken. Bis man in den Kreisel am Globus-Kaufhaus und von da aus in die Rathausstraße abbiegen kann, ist viel Geduld nötig.

Die Ursache? Die beiden Großbaustellen an der Strecke sind es nicht. Am werdenden Seniorenzentrum neben dem Alten Rathaus und am in der Poststraße entstehenden Ärztehaus kommt man gut vorbei. Im Prinzip - aber: An markanten Ecken stehen tagtäglich falsch geparkte Autos im Weg.

Donnerstagmittag, Liefer- und Kurierfahrer haben ihre Touren schon beendet, das derbste Chaos ist vorbei. Dennoch: Gingen jetzt Hilfspolizisten durch, sie könnten "Knöllchen" satt verteilen.

Karl-Janssen-Straße: Zwischen Stadtbad und Moltkestraße ist der Parkstreifen in Stadteinwärts-Richtung - wie meistens - belegt. Zwei Autofahrer haben ihre Karossen einfach gegenüber abgestellt, halb auf der Fahrbahn, in falscher Richtung. Lkws und Busse kommen nur vorbei, indem sie in den Gegenverkehr ausweichen; der steht derweil still.

Bismarckstraße: Die Busspur ist zugeparkt, Haltestelle inklusive. Die Busfahrer müssen mitten auf der Straße stoppen - wer aufs bequeme Aus- und Einsteigen dank Niederflurtechnik hofft, hat das Nachsehen, und hinter dem Bus heißt es warten. Von den vier Wagen, die links von der Sparkasse parken, hat nur einer eine Parkscheibe hinter der Windschutzscheibe. Und auf dem Parkplätzchen rechts von der Sparkasse, kostenpflichtig, hat nur einer von sieben Fahrern einen Parkschein gezogen.

Poststraße: Links an der Ecke ist eine Verbotszone ganz frisch mit dicken weißen Schrägstreifen markiert. Sie soll frei bleiben, damit der Bus die Kurve schafft - ist sie aber nicht. Im weiteren Verlauf hat die Stadt gegenüber der Ärztehaus-Baustelle Blumenkübel aufgestellt, zusätzlich zu auffälligen Schildern - vergeblich auch das. Ein kurzes Stückchen auf der linken Seite ist vormittags für Liefer-Lastwagen reserviert. Klappt nie, die müssen morgens stets von der zweiten Reihe aus abladen.

"In der Poststraße stehen wir des öfteren drin", sagt denn auch Thorsten Gundacker-Dollak, Geschäftsführer der Völklinger Verkehrsbetriebe, auf SZ-Nachfrage. Das bringe den Bussen Verspätungen. So werde es schwer, mit der Linie 184 die Anschlüsse zur 167 oder zur Bahn zu erreichen, "sehr unangenehm für die Kunden". An der Ecke Bismarckstraße/ Poststraße, sagt Gundacker-Dollak, "hat sich die Situation verschärft durch die Bankfiliale": Seit kurzer Zeit residiert die Sparda-Bank, zuvor am Markt, im Völklinger Karree. Mit Parkplätzen hinterm Haus - die haben die Geldautomaten-Kunden aber wohl noch nicht gefunden. > Nächste Woche sprechen wir mit Bürgermeister Wolfgang Bintz über das Parken in der Innenstadt.

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