Ortsrat will Kapelle retten

Ludweiler · Die Wendalinus-Kapelle in Ludweiler ist baufällig. Während einer Sitzung auf dem Kapellengelände suchte der Ortsrat nach Lösungen zur Sanierung des katholischen Gotteshauses, das bald 120 Jahre alt wird.

 Mitglieder des Ludweiler Ortsrates und des katholischen Gemeinderates diskutierten am Montag über die Zukunft der Wendalinus-Kapelle. Foto: Andreas Lang

Mitglieder des Ludweiler Ortsrates und des katholischen Gemeinderates diskutierten am Montag über die Zukunft der Wendalinus-Kapelle. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Übernächstes Jahr wird das erste katholische Gotteshaus im vom Hugenotten geprägten Ludweiler 120 Jahre alt. Ob die 1897 erbaute Wendalinus-Kapelle diesen runden Jahrestag noch feiern kann, ist derzeit höchst ungewiss. Denn der Zahn der Zeit hat heftig am Kapellen-Gemäuer genagt. Derzeit bröckelt es von den Mauern so stark, dass ein Bauzaun an der linken Kapellenseite aus Gründen der Verkehrssicherung aufgestellt werden musste. Auch das Dach ist marode. So ist das Betreten des Kapellengeländes derzeit verboten. Grundsätzlich soll das Gebäude erhalten werden.

Deshalb diskutierten der Ortsrat um Ortsvorsteherin Christiane Blatt und der Pfarrgemeinderat mit Pfarrer Patrik Altmeyer am Montag beim Ortstermin im Rahmen der Ortsratssitzung auf dem Kapellengrundstück, wie das historische Bauwerk erhalten werden kann. Die Kosten für die Außensanierung hätten die Experten des Bistums auf 100 000 Euro geschätzt, erklärte Pfarrer Altmeyer im Schatten der Birken, wo das Gespräch stattfand. Die Gemeinde selbst könne dazu wohl nichts beisteuern, sie sei nach vier Jahren Sanierung des neuen Zentrums gegenüber des Awo-Seniorenheims (Arbeiterwohlfahrt ) nahezu bankrott. Ortsvorsteherin Blatt habe bereits im Vorfeld mit Oberbürgermeister Klaus Lorig über die Kapelle gesprochen. Demnach kämen verschiedene Möglichkeiten der Förderung in Frage, etwa das Leaderprogramm, das aus EU-Geldtöpfen finanziert wird. Oder auch die Denkmalbehörden könnten die Rettung der Kapelle unterstützen. Christiane Blatt regte an, dass die Kapelle zukünftig als Standesamt genutzt werden könnte. Die Frage nach der künftigen Nutzung müsse unbedingt geklärt werden, wie auch Roland Bernardi weiß: "Mit der zukünftigen Nutzung muss die Unterhaltung der Kapelle gesichert werden." Da die Kapelle aber neben den Schäden weder Heizung noch Wasseranschluss hat, wird es vermutlich schwierig, sie ganzjährig zu nutzen - es sei denn, man nimmt weiteres Geld in die Hand.

Weil zudem noch vieles andere noch ungeklärt ist, war am Montagabend noch kein Lösungsansatz zu finden. Deshalb vereinbarten die Beteiligten, dass am Montag, 21. September, ein Runder Tisch Wendalinus-Kapelle eingerichtet werden soll, der sich um 18 Uhr im Pfarrzentrum der katholischen Kirche in der Spessartstraße erstmals trifft. Alle Interessierten sind eingeladen, um Ideen für die zukünftige Nutzung zu entwickeln, um ein Team zu finden, dass sich um die Zukunft der Kapelle kümmert, zum Beispiel um die Beschaffung von Fördergeldern kümmert.

Ortsvorsteherin Christiane Blatt : "Das ist wichtig, denn es geht um die Zukunft unserer Kapelle - einem wirklichen Kleinod, in einem Ort, der Wert auf Historie und Geschichte legt. Und dieses erste katholische Gotteshaus gehört nun mal auch in unseren von Hugenotten geprägten Ort."

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