Klagen über mangelnden Rückhalt Heimatkundler am Verzweifeln

Ludweiler · Alter Vorstand kämpft noch weiter um eine Zukunft fürs Museum im Ludweiler Alten Bürgermeisteramt.

 Karl Werner Desgranges, Vorsitzender des Heimatkundlichen Vereins Warndt, blickt mit dem Glas- und Heimat-Museum Warndt in eine sorgenvolle Zukunft.

Karl Werner Desgranges, Vorsitzender des Heimatkundlichen Vereins Warndt, blickt mit dem Glas- und Heimat-Museum Warndt in eine sorgenvolle Zukunft.

Foto: BeckerBredel

Es bleibt alles beim Alten – und genau das macht die Lage prekär beim Heimatkundlichen Verein Warndt um seinen Vorsitzenden Karl Werner Desgranges. Nämlich beim alten Vorstand und auch beim alten, unzufrieden stellenden Sachstand in Sachen Heimatkundliches Museum, wie sich bei der Jahreshauptversammlung der Mitglieder im Alten Bürgermeisteramt Ludweiler zeigte.

Der mit 80 Jahren selbst betagte Anführer der Heimatkundler im Warndt muss mangels Nachfolger weiter am Ruder bleiben. Als Chef einer ebenso betagten Mannschaft, die nach dem Tod von Thomas Duchene um ein weiteres Mitglied ärmer geworden ist. Und so werden die bangen Fragen des Vorsitzenden immer mehr: „Wie geht es weiter? Wer tritt unser Erbe an? Will man überhaupt noch die Volkskunde erhalten oder lässt man sie untergehen?“ Überhaupt sei es seiner Meinung nach schlecht um viele kulturelle Vereine in der Umgebung bestellt. Neben den Heimatkundlern der Region zählt Desgranges unter anderem die Gesangsvereine dazu: „Ich schätze, dass in spätestens fünf Jahren ein Drittel dieser Vereine weg sind.“ Was allerdings die Chance böte, dass sich die übrig Gebliebenen neu formieren.

Desgranges: „Mit unseren Nachbarn sind wir uns eigentlich schon einig, dass wir in Zukunft eine veränderte Organisation brauchen, wir vielleicht Vereine zusammenlegen, aber dazu muss es zu einem Umdenken kommen.“ Nicht nur bei den direkten Beteiligten, denn sollten neue Organisationen für die Heimatkundler vor Ort gefunden werden, müssten auch die Unterstützer mitspielen: „Dann ist es fraglich, ob die Landesregierung das so annimmt.“ Und das ist der neue alte Vorstand des Heimatkundlichen Vereins Warndt: Vorsitzender bleibt Karl Werner Desgranges, sein Stellvertreter Roland Isberner, Schriftführerin Hannelore Decker, Beisitzer Josef Ruschel und Dieter Leismann.

Noch schlechter stellt sich die Situation um das heimatkundliche Museum in Ludweiler dar. Dem Theaterverein Thalia haben die Verwaltung und die politischen Gremien nach langem Hin und Her das Erdgesschoss im Alten Bürgermeisteramt zugesprochen. Die Heimatkundler müssen innerhalb des Gebäudes umziehen. Unterm Dach ist laut Desgranges der Geschäftsbereich, „so gut es geht“, eingerichtet. Das Museum soll und muss irgendwie im Mittelgeschoss neu entstehen, wie Desgranges sagt. Weil nur dort Publikumsverkehr erlaubt sei, selbst, wenn sich mal eine Schulklasse mit Interesse an der Heimatgeschichte anmelden sollte. Ehe dort ein Museum möglich sei, in dem der Verein auch Wechselausstellungen anbieten könne, müsse noch umgebaut werden. Das sei auch mal in Planung gewesen, dann aber verworfen worden. Und so blickt der Vorsitzende in eine düstere Zukunft: „Ohne die Möglichkeit Wechselausstellungen zu zeigen, brauchen wir eigentlich nicht mehr aufzumachen.“

Und so gipfelt auch dieses Thema in der Frage, ob überhaupt noch jemand bereit ist, das kulturelle Erbe der eigenen Heimat zu wahren: „Ansonsten werden unsere jahrzehntelangen Bemühungen und Anstrengungen zunichte gemacht.“

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