Guter Geist von St. Eligius

Völklingen. "Bleib so, wie Du bist", hat ihr eine Frau beim letzen Gottesdienst im alten Jahr in der Kirche St. Michael zugeraunt. Rosemarie Gothier gilt als gute Seele der Pfarrei St. Eligius und auch der Frauengemeinschaft, deren Vorsitzende sie ist

 Rosemarie Gothier an der Kirche St. Eligius, deren Renovierung ihr ein Herzensanliegen ist. Foto: Angelika Fertsch

Rosemarie Gothier an der Kirche St. Eligius, deren Renovierung ihr ein Herzensanliegen ist. Foto: Angelika Fertsch

Völklingen. "Bleib so, wie Du bist", hat ihr eine Frau beim letzen Gottesdienst im alten Jahr in der Kirche St. Michael zugeraunt. Rosemarie Gothier gilt als gute Seele der Pfarrei St. Eligius und auch der Frauengemeinschaft, deren Vorsitzende sie ist. Ständig ist sie unterwegs, organisiert irgendwas, so zum Beispiel den Einkauf für die 100 Tüten der "Aktion Bethlehem" alljährlich für Bedürftige. Auf ihrem Terminkalender stehen Alten- und Krankenbesuche, das monatliche Frauenfrühstück in St. Eligius, der Lektorendienst, Kuchenbacken für den Tischgottesdienst, den Diakon Petry jeden ersten Dienstag im Monat abhält, und, und . . . Ein neues Projekt des Diakons wird Rosemarie Gothier ebenfalls unterstützen: Bedürftige sollen mit Beginn der Fastenzeit einmal wöchentlich eine warme Mahlzeit erhalten. Viermal im Jahr verkauft sie Kaffee, Honig, Schokolade aus der Dritten Welt. Sie bindet die Palmkränze für Palmsonntag und organisiert mit ihrem Team das "Café St. Eligius" am verkaufsoffenen Sonntag. Ihr Mann, Nachbarn und Freunde sammeln Obst, aus denen sie leckere Marmeladen kocht. 250 Gläser waren es zuletzt. Viele Gläser verkaufte die Frauengemeinschaft während des Weihnachtsmarktes. Täglich stand die Vorsitzende im Weihnachtshäuschen und bot selbst gegossene Engel, Plätzchen und besagte Marmelade an.Einen Termin vor Weihnachten mit ihr zu vereinbaren, war schwierig. Dann hat es endlich doch geklappt. Die Frauen des Handarbeits- und Gesprächskreises hatten abgesagt: "Neue Mitglieder würden wir gerne begrüßen. Der Kreis wird immer kleiner, wir sind jetzt acht." Die Decken, die das Team strickt und häkelt, werden an Bedürftige in Russland, Rumänien und Israel verschenkt.

Rosemarie Gothier ist 63 Jahre alt. Da denken manche langsam an die Rente. Sie nicht: "Andere gucken Fernsehen, ich bin in Bewegung. Und so lange mein Mann mitmacht . . .".

Immer wieder gilt es, Geld für Projekte aufzutreiben. Beispielsweise für die Renovierung der Madonna-Statue, die im ehemaligen Pfarrzentrum von St. Eligius in der Hofstattstraße hing. Die Rundumsanierung kostete 1300 Euro, dafür strahlt die Holz-Skulptur jetzt in frischem Glanz: " Auch die Orgel von St. Eligius erhielt aus dem großen Topf neue Teile", wie Rosemarie Gothier berichtet. Die Frauengemeinschaft unterstützt ein Patenkind im Kongo, Opfer von Katastrophen wie dem Erdbeben in Haiti, ein Brunnenbau in Afrika wurde finanziert. Der Gemeinde-Kindergarten kann sich von einer Zuwendung einen Zoo-Besuch oder einen Ausflug ins Kasperletheater leisten.

Gothier ist auch Mitglied des Verwaltungsrates von St. Eligius: "Mir liegt die Renovierung der Kirche besonders am Herzen. Bevor die Bauarbeiten wegen des Wetters gestoppt wurden, war ich jede Woche zweimal auf dem Dach, täglich habe ich die Arbeiten im Inneren der Kirche verfolgt."

Auch das neue Jahr beginnt nicht gerade ruhig. Rosemarie Gothier sitzt in vielen Ausschüssen und Gremien: "Da stehen wieder Sitzungen an". Und der nächste praktische Einsatz wartet schon: "Heute, am Montag, um 15 Uhr werden die Sternsinger von St. Eligius eingekleidet." An drei Tagen ziehen sie dann ab Samstag durch die Straßen. Auch um die weißen Unterkleider, die dabei oft durch den Schmutz gezogen werden, kümmert sich Rosemarie Gothier: "Am nächsten Wochenende laufen bei mir Waschmaschine und Trockner."

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