Freies Internet für Völklingen

Völklingen · An acht Stellen vom Köllerbachbad bis hin zum Weltkulturerbe soll es künftig freien Zugriff aus Internet geben. Dafür hat sich der zuständige Ratsausschuss ausgesprochen. Für die Verwirklichung müsste die Stadt an die 30 000 Euro ausgeben.

 Wenn die WLAN-Antennen in Völklingen stehen, soll auch vom Adolph-Kolping-Platz aus der Zugriff aufs Internet problemlos funktionieren. Foto: Becker & Bredel

Wenn die WLAN-Antennen in Völklingen stehen, soll auch vom Adolph-Kolping-Platz aus der Zugriff aufs Internet problemlos funktionieren. Foto: Becker & Bredel

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Besucher und Touristen an zentralen Orten in Völklingen sollen sich mit ihren Smartphones oder Tablets jederzeit problemlos und kostenfrei ins weltweite Netz einklinken können. Dies soll nach Vorstellung des Stadtratsausschusses für Wirtschaft und Kultur möglichst bald Wirklichkeit werden. Das Gremium hat nun die Stadtverwaltung mit einstimmigem Beschluss um Umsetzung gebeten.

Frei zugängliches Internet soll demnach am Rathausplatz, am Otto-Hemmer-Platz, am Adolph-Kolping-Platz, im Pfarrgarten, teilweise auch in der City-Promenade, am Völklinger Platz, im Freibad am Köllerbach und in der Hermann-Neuberger-Halle zur Verfügung stehen. Die Kapazität soll so ausgelegt werden, dass die Verbindung auch bei Hunderten von Nutzern nicht zusammenbricht. Die WLAN-Antennen müssten teilweise an Privatgebäuden angebracht werden. Da wäre noch mit den Eigentümern zu sprechen.

Installation und Betrieb soll die Firma IKS aus Weiskirchen übernehmen, die bereits einschlägige Erfahrungen hat. Mitarbeiter Timo Backes stellte im Ausschuss die Chancen eines solchen Netzes heraus. Viele Menschen seien gewillt, die Erfahrungen, die sie gerade gemacht hätten, über soziale Medien mit anderen zu teilen. Auf diesem Weg könne sich auch "virales Marketing", sprich kostenlose Werbung, verbreiten. Die Nutzer schlügen zunächst auf einer städtischen Startseite auf, die auch mit Anzeigen versehen werden könne. Die Handhabung sei einfach und rechtssicher.

Auf die Stadt komme keinerlei Verantwortung für eventuellen Missbrauch zu, und die IKS sei als Betreiber ("ähnlich wie die Telekom") von der so genannten Störerhaftung ausgenommen.

Die SPD hatte im vergangenen September mit einem Antrag die Diskussion um freies Internet in Völklingen ins Rollen gebracht. Ihr Ausschuss-Sprecher Erik Roskothen zeigte sich nun "begeistert" darüber, dass es in solch kurzer Zeit zu dieser dieser konkreten Ausarbeitung gekommen sei.

Das (für Nutzer) freie Internet an den genannten acht Punkten wird die Stadt natürlich Geld kosten. Verwaltungs-Mitarbeiter Lars Hüsslein schätzt den Bedarf auf 21 000 bis 26 500 Euro für die technische Infrastruktur und rund 3000 Euro jährliche Betriebskosten. Diese Mittel sind bisher im Haushaltsplan nicht vorgesehen. Bei dem Angebot handelt es sich um einen so genannte freiwillige Ausgabe. Solche Positionen nimmt die Kommunalaufsicht bei Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) besonders genau unter die Lupe. SPD-Sprecher Erik Roskothen unterstrich, freies Internet sei eine "nachhaltige Investition in die Zukunft".

Zum Thema:

Stichwort WLAN steht für "Wireless Local Area Network" und bezeichnet die drahtlose Zugriffsmöglichkeit auf ein Netzwerk, um Daten intern oder mit dem Internet auszutauschen. Ein Hotspot ist ein öffentlicher Zugangspunkt, über den jeder problemlos und gratis auf das Internet zugreifen kann. red

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