Ein Bad im bunten Menschenmeer

Ludweiler · Die Völklinger Straße in Ludweiler war am Sonntag ein buntes Menschenmeer. Rund 40 000 Zuschauer säumten die Straße, durch die Fastnachtsumzug führte. Der Zug selbst war der wohl größte in der Region.

Ein herrlich buntes Menschenmeer bildeten gestern Nachmittag 1600 Aktive in 62 Gruppen und nicht zuletzt mehr als 40 000 Faasebooze beim Ludweiler Faasendumzug. Direkt hinter den Führungsfahrzeugen und Zugmarschall Thomas Lavall machte die Brass-Band Ludweiler gleich gute Laune. Bei ihrem Stopp zwischen der Hugenottenkirche und dem Moderationsbus spielten sie zunächst das traditionelle Lied: "Mir sin die Beele's", danach "Atemlos", zu dem die Beele's auch einen Text zum närrischen Jubiläum - acht Mal elf Jahre - geschrieben haben. So sang der eine den Helene-Fischer-Text, andere, wie die Regionalvertreterin des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK), Judith Martini, mit dem Beele's-Text.

<strong>Noch mehr Fastnacht 2015 Knallige Farbtupfer

Das Herz war dieses Mal Maskottchen des Umzuges - und das Herz steht für Emotion. Moderator Hans Agostini sagte: "Was unseren Umzug so stark macht, ist die Emotion im Dreieck zwischen Akteuren, Zuschauern und uns Beele's als Verein."

Für Farbtupfer satt sorgten die Zugteilnehmer. Zum Beispiel der Mandolinenclub: Die Hobbymusiker kamen als knallbunte, komische, kosmische Vögel in selbstgeschneiderten Kostümen. Knallgelbe Minions waren das Thema der Purzels im Zug. Knallrot unter anderem die Marienkäfer der Grunnja's Breetscha. Eine Gruppe, die eigentlich zu den Beele's gehört, genau wie die Schaffschuhversteckler um Ortsvorsteherin Christiane Blatt und weitere. Meist glänzten diese Gruppen im traditionellen Beele's-Lila.

Prunkstück im Beele's-Fuhrpark ist der Prinzenwagen, der erstmals beim Umzug dabei war. Um den zu bauen, ist extra ein Beele's-Team zum Workshop in die Karnevalshochburg Düsseldorf gereist. Klar, dass auch die Nachbarn zum Umzug gekommen waren - die Großrosseler Doll Doll mit ihrem gleichnamigen Schlachtruf, die Kreisler aus der Innenstadt mit ihrem "Da-Je", die Aktionsgemeinschaft Heidstock mit dem weit verbreiteten "Alleh-Hopp". Unzählige Male war der Ludweiler Fastnachtsruf "Helau" zu hören. Der ist seit 2008 offiziell, er hat das 1968 eingeführte "Helau Hopp" abgelöst. Auch andere Rufe waren zu hören, vor allem für Vereine aus Nachbargemeinden.
Rathauschef als Sheriff

Sheriff Klaus Lorig winkte vom Wagen der Stadtgärtnerei mit dem Motto "Cowboys und Indianer". Während Gruppen wie die Gersweiler Piraten zum ersten Mal im Ludweiler Umzug mitrollten, waren andere schon zigmal dabei. Wie die Iwwer zwerje, zum 40. Umzugsauftritt in Ludweiler als Vampire unterwegs. Andere waren nach einer Pause wieder dabei, etwa die Narrengilde Briggrei in Kostümen zur Muppets-Show. "Schön, dass ihr wieder dabei seid", grüßte sie Agostini, der sich das Mikrofon zeitweise mit seiner Regionalvertreterin Martini und Elferratspräsidentin Gaby Wahlen-Laval teilte.

Einziges Problem war, die Zigtausend am Straßenrand zu bändigen. Auf der Suche nach Gutjzer und Bekannten im Umzug schwappten immer wieder Menschenmengen auf die Straßenmitte. Die Witterung dagegen passte. Die "Schuld" am tollen Umzugswetter schob Agostini dem Herrgott zu. "Er ist ein Beele", war noch öfter als sonst aus dem roten Doppeldeckerbus der Stadtwerke zu hören.

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