Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Völklingen · Der Völklinger Stadtwald, der mehr als die Hälfte der städtischen Fläche einnimmt, hat sich Regeln der Nachhaltigkeit verpflichtet. Mit Tafeln und Broschüren wollen die Verantwortlichen den Bürgern die genauen Zusammenhänge erklären.

 Bürgermeister Wolfgang Bintz, Oberbürgermeister Klaus Lorig, Försterin Verena Lamy mit Dackel Anton und Helmut Wolf von der PEFC-Arbeitsgruppe (v.l.) stellten am Mittwoch im Wald am Simschelweiher ein Schild mit der Aufschrift „PEFC-Zertifizierung“ auf. Foto: Becker & Bredel

Bürgermeister Wolfgang Bintz, Oberbürgermeister Klaus Lorig, Försterin Verena Lamy mit Dackel Anton und Helmut Wolf von der PEFC-Arbeitsgruppe (v.l.) stellten am Mittwoch im Wald am Simschelweiher ein Schild mit der Aufschrift „PEFC-Zertifizierung“ auf. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Den Völklingern ist ihr Wald lieb und teuer. Wenn irgendwo Bäume gefällt werden, dann klingelt sogar bei Oberbürgermeister Klaus Lorig oder Bürgermeister Wolfgang Bintz das Telefon: "Dürfen die das?", fragen die Bürger und auch deren Vertreter in Orts- und Stadtrat unsicher bis besorgt. So erfreulich einerseits das Interesse am Stadtforst zur Kenntnis genommen wird, so zeitraubend ist die Beantwortung all der Fragen, die nicht selten auf fehlender Information über Fakten und Zusammenhänge beruhen. So zählt, um beim Grundverständnis zu beginnen, die Ernte von Bäumen zu einer nachhaltigen Waldentwicklung, schließlich wird Wachstum durch Lichtgabe gesteuert und muss das vom Markt verlangte Holz ja irgendwo erzeugt werden. Und das Liegenlassen von Kronenholz ist keine "Unordnung", wie viele beklagen, sondern eine Maßnahme zur Förderung der biologischen Vielfalt.

Die Stadt Völklingen hat jedenfalls ein reines Gewissen, was ihre Waldbewirtschaftung angeht. Bereits 2004 wurde sie auf freiwilliger Grundlage nach den so genannten PEFC-Regeln (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziert. Das bedeutet, die Stadt Völklingen hält sich bei der Waldbewirtschaftung an verbindliche Richtlinien der Nachhaltigkeit . Sie setzt auf natürliche Waldverjüngung und Entnahme einzelner Stämme statt auf Plantagenanbau und Kahlschläge.

Sie verzichtet auf Dünger und Pestizide. Sie strebt einen starken Mischwald mit Dominanz von Laubholz sowie eine angepasste Wilddichte an. Dass private Brennholzwerber einen Sägeführerschein haben müssen und dass Waldarbeiter nicht in Turnschuhen zur Arbeit erscheinen, gehört auch zu den Kriterien.

Weil viele Bürger gar nicht wissen, dass ihr Stadtwald zertifiziert ist, dass also alles "durchdacht ist und nach einem großen Plan geschieht", so Oberbürgermeister Klaus Lorig , gehen die Verantwortlichen nun in die Informations-Offensive. Mit Broschüren und Schildern an belebten Eingängen in den Wald wird auf das PEFC-Siegel hingewiesen.

"Dieser Wald ist anders", heißt es da, wobei allerdings zu bemerken ist, dass im Saarland nahezu alle öffentlichen und großen privaten Wälder, natürlich auch der Saarforst, den Regeln der Nachhaltigkeit verpflichtet sind.

Und wie der Blieskasteler Forstchef Helmut Wolf als PEFC-Verantwortlicher für das Saarland versichert, werde überall kontrolliert und dürfe man sicher sein, dass die Regeln auch befolgt würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort