Neues Leben am Standort der Hara-Halle

Sulzbach · Die Gemeinde Quierschied darf sich über eine Neuansiedlung freuen. Denn die in Sulzbach ansässige Unternehmensgruppe Lehnert (UGL) zieht um nach Camphausen. Und zwar dorthin, wo einst die Hara-Halle stand.

Früher wurde dort Tennis gespielt oder sogar um die deutsche Meisterschaft gerungen. Derzeit herrscht auf dem Gelände der vor Jahren abgerissenen Hara-Halle triste Einöde. Doch bald wird auf dem früheren Grubenareal nicht nur wieder Leben herrschen, mit der Unternehmensgruppe Lehnert (UGL) wird ein wachsendes Unternehmen und damit ein guter Gewerbesteuerzahler seinen Hauptsitz errichten.

"Wir haben Dependancen in Trier, Simmern, Kaiserslautern und Völklingen. Wir zahlen unsere Steuern aber im Saarland. Der Standort in der Vopeliusstraße in Sulzbach ist zu klein geworden", erklärte Unternehmensgründer Gregor Lehnert, früher Direktor des Landeskriminalamtes im Saarland, später dann Staatssekretär in Thüringen, "dazu kommen neue europäische Normen. So ist Druck entstanden, selbst zu bauen."

Die Unternehmen der UGL beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Sicherheitsdienstleistungen. Von der Einlasskontrolle bei Fußballspielen oder Musikevents über den Geldtransport bis hin zur Aufzugsicherheit. Insgesamt hat die Unternehmensgruppe derzeit 750 Mitarbeiter, Tendenz steigend.

Deren Aus- und Fortbildung soll künftig ebenfalls in der Zentrale in Camphausen stattfinden. "Auf dem ehemaligen Hara-Gelände sind wir ungestört" nannte Lehnert einen weiteren Grund des auf Diskretion programmierten Unternehmens.

Ein weiterer ist die verkehrsgünstige Lage. "Die direkte Anbindung an die Schnellstraße ist optimal", so Lehnert.

Das kann man vom bisherigen Sitz in Sulzbach nun nicht behaupten. Dienstfahrzeuge und Autos der Mitarbeiter belegen täglich einen Großteil der Parkmöglichkeiten im Umfeld von Polizei-Inspektion, Gericht und Finanzamt. Die Stadt Sulzbach - ebenso wie die Gemeinde Quierschied ein Geschäftspartner der UGL-Tochter WUI - ist über den Umzug bereits informiert. "Ich habe Bürgermeister Adam die Gründe erklärt", sagte der Fischbacher Lehnert, "der Umzug geht mit Anstand über die Bühne."

Gebaut werden soll im Bereich der ehemaligen Sporthalle, bestehende Parkmöglichkeiten sollen erhalten und wenn nötig ausgebaut werden.

Der Gemeinderat hat mit dem Aufstellungsbeschluss des Bauantrages bereits grünes Licht für die Neuansiedlung erteilt. "Wir machen gerne den Weg frei", sagte SPD-Sprecher Stephan Schmidt, "man kann sich als Kommune doch nur wünschen, häufiger derartige Anträge verabschieden zu können." Bis Anfang 2017 sollen Neubau und Umzug abgeschlossen sein - dann greifen auch die sicherheitsrelevanten Vorgaben der EU.

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