Flüchtlinge krempeln die Ärmel auf

Sulzbach · Die Kommunen im Sulzbach- und Fischbachtal sind zuversichtlich, den Flüchtlingszustrom bis auf Weiteres stemmen zu können. Derweil sind Syrer in Quierschied schon eifrig bei der Arbeit.

 Osama Kasem, Bauhof-Mitarbeiter Carsten Berndt, Amin Al Alosh, Aktham Al Barmawi, Rabee Alasfar, Yousef Alahmad Alkhalaf und Hassan Alagha (von links) arbeiten gemeinsam hier in der Grünzone im Eisengraben. Foto: Gemeinde Quierschied

Osama Kasem, Bauhof-Mitarbeiter Carsten Berndt, Amin Al Alosh, Aktham Al Barmawi, Rabee Alasfar, Yousef Alahmad Alkhalaf und Hassan Alagha (von links) arbeiten gemeinsam hier in der Grünzone im Eisengraben. Foto: Gemeinde Quierschied

Foto: Gemeinde Quierschied

Was die Integration von Flüchtlingen betrifft, sorgt die Gemeinde Quierschied für Aufmerksamkeit. Denn seit Mitte August jäten Menschen aus Syrien Unkraut, helfen bei der Ortsreinigung mit und unterstützen das Schreinerteam des Bauhofs bei der Möblierung von Wohnungen anderer Flüchtlinge . Sie tun das freiwillig im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs, erklärt Bürgermeisterin Karin Lawall . Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern beim Bauhof würden die Syrer als Chance begreifen, schneller und besser Deutsch lernen zu können: ,,Sie wollen zudem wieder einen geregelten Tagesablauf erleben und gleichzeitig mit ihrer Arbeit für das Allgemeinwohl etwas von dem zurückgeben, was sie an guten Erfahrungen in Quierschied erlebt haben." Leider, so die Verwaltungschefin, dürften sie nur solange gemeinnützig arbeiten, bis sie als Flüchtlinge anerkannt sind, da sie dann in die Betreuung des Jobcenters wechseln würden, wo die Möglichkeit nicht mehr bestehen werde. Doch immerhin, der Anfang hin zur Normalität ist gemacht.

85 Syrer und drei Eritreer leben mittlerweile in der Gemeinde. Karin Lawall ist zuversichtlich, zumindest fürs nächste Quartal, die noch ankommenden Flüchtlinge ordentlich unterbringen zu können. Derzeit lägen noch 20 ernsthafte Vermietungsangebote von Privatpersonen vor. Bei anhaltendem Zustrom über den genannten Zeitraum hinaus müsse man sich allerdings ,,krisenmäßig vorbereiten" und auch Sammelunterkünfte ins Auge fassen.

Sulzbachs City-Manager Dieter Heckmann, der sich auch um die Unterbringung von Flüchtlingen kümmert, erklärt auf SZ-Anfrage, dass aktuell 79 Menschen aus Syrien, zwölf aus Eritrea und vier aus Irak als Flüchtlinge in Sulzbach leben. Er zeigt sich zuversichtlich, dass man auf absehbare Zeit alle Flüchtlinge in privaten Häusern und Wohnungen unterbringen könne. Das sei der ,,großen Bereitschaft" der Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, geeigneten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Heckmann zeigt sich davon sehr angetan. Man hoffe, dass diese Bereitschaft anhält, so dass sich auch in Zukunft keine Engpässe auftun werden.

77 Syrer und drei Menschen aus Eritrea wurden bisher der Stadt Friedrichsthal zugeteilt, die zur Unterbringung sowohl auf städtische Immobilien als auch auf Angebote von Privat zurückgreifen konnte. Stadt-Pressesprecher Christian Jung erklärt auf Anfrage, dass man Wohnraum natürlich nicht auf Halde liegen habe, dennoch aber zuversichtlich sei, die Herausforderung des Zuzugs auch in naher Zukunft noch zu stemmen: ,,Es tut sich irgendwo immer ein Lichtlein auf." Die Personalierung sei natürlich nicht ganz einfach ,,wir sind aber hoffnungsfroh, dass wir den gestellten Aufgaben gerecht werden können."

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