Noch bis 14. Dezember Die Freude am Experimentieren

Sulzbach/st. Ingbert · Heinz Lindinger aus St. Ingbert stellt im Salzbrunnenhaus aus. Die Werke belegen seine künstlerische Unabhängigkeit.

 Heinz Lindinger neben einem seiner Werke.

Heinz Lindinger neben einem seiner Werke.

Foto: Brigitte Quack/Picasa

Noch bis zum 14. Dezember sind im Sulzbacher Salzbrunnenhaus Werke des St. Ingberter Künstlers Heinz Lindinger zu sehen: in ungewöhnlichen Druckverfahren hergestellte Grafiken, Zeichnungen und Gemälde in Mischtechniken. All diese Werke belegen auf eindrucksvolle Weise eine Riesenfreude am künstlerischen Experimentieren und einen meisterlichen Umgang mit den unterschiedlichen Medien.

Es sind viele Jahre vergangen seit der 1954 geborene Heinz Lindinger im Atelier seines Großcousins Leo Erb (1923-2012) ein- und ausging, doch augenscheinlich trägt dessen Appell noch heute seine Früchte: die Forderung nach künstlerischer Eigenständigkeit. Denn in all den Werken des wesentlich jüngeren Lindingers zeigt sich eine große künstlerische Unabhängigkeit. Sei es, dass er sich auf den Weg der Grafik begibt, den der Malerei oder der Zeichnung – stets greift er nach ungewöhnlichen Materialien und bedient sich außergewöhnlicher Techniken.

So hat er beispielsweise die Lithocollage, die er 1988 im französischen Atelier von Arthur Langlet kennenlernte, bis zur absolut eigenen Prägung weiterentwickelt. In Sulzbach zeigt er gar einige Werke, in denen er Fotografie und Lithocollage in komplexen Werken, die allesamt Unikate sind, meisterlich zusammenbringt.

Die ausgestellten Gemälde sind ebenfalls von ganz individuellen Vorgehensweisen geprägt und in Mischtechniken gestaltet. Da kommen etwa Öl- und Acrylfarben mit Gipsstrukturen im Werk „Ware Dekadenz“ zusammen, um einen kritischen Blick auf die saudi-arabische Wohn- und Geschäftswelt zu werfen. Als gestalterisches Mittel benutzt der St. Ingberter gerne und häufig Spiegelungen, die bei genauer Betrachtung gar keine sind. In der Wahl der Materialien liebt er dagegen die Abwechslung und integriert auch gerne mal geschreddertes Papier oder Schuhmacher-Mehl als Struktur gebende Mittel. Auf alle Fälle belegen die in Sulzbach ausgestellten Werke auf eindrucksvolle Weise, dass hier ein experimentierfreudiger Künstler am Werk ist, der seinen Weg jenseits ausgetretener Kunstpfade längst gefunden hat.

Heinz Lindinger: Richtig oder Falsch? Ausstellung bis zum 14. Dezember; Salzbrunnenhaus Sulzbach, Auf der Schmelz.Ausstellungsbesuch nach Absprache mit der VHS Sulzbach, Tel. (0 68 97) 508-411.

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