Der Lohn soll wieder zum Leben reichen

Altenwald. CDA steht für Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft in der CDU. "Es wird Zeit, dass die Sorgen und Nöte der Arbeitnehmer und deren Familien in der Politik wieder ernst genommen werden", betont deren Sulzbacher Vorsitzender Jürgen Haas. Deshalb wolle man sich jetzt verstärkt dem Thema Mindestlohn widmen

 Viele, auch dieser Gewerkschafter, kämpfen um Löhne, von denen die Menschen ohne öffentliche Unterstützung leben können. Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft fordert, der Staat solle beim Mindestlohn auf Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben verzichten. Foto: dpa

Viele, auch dieser Gewerkschafter, kämpfen um Löhne, von denen die Menschen ohne öffentliche Unterstützung leben können. Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft fordert, der Staat solle beim Mindestlohn auf Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben verzichten. Foto: dpa

Altenwald. CDA steht für Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft in der CDU. "Es wird Zeit, dass die Sorgen und Nöte der Arbeitnehmer und deren Familien in der Politik wieder ernst genommen werden", betont deren Sulzbacher Vorsitzender Jürgen Haas. Deshalb wolle man sich jetzt verstärkt dem Thema Mindestlohn widmen. "Wir fordern einen ausreichenden Lohn, und zwar in einer Höhe, bei der sich Arbeit wieder lohnt", sagt Haas. "Wir reden nicht von einem Mindestlohn, sondern einem auskömmlichen Lohn", erklärt Thomas Leidig, der CDA-Kreisvorsitzende Saarbrücken-Land. "Der Arbeitnehmer muss von dem Lohn, den er erhält, leben können und nicht noch auf zusätzliche Hilfe angewiesen sein", sagt Haas. Beide CDAler machen deutlich, dass die meisten Menschen den größten Teil ihres Lebens bei der Arbeit verbringen und die Mehrheit der Bevölkerung über Erwerbsarbeit oder von den daraus erworbenen Renten ihren Lebensunterhalt bestreitet. Deshalb sei die Antwort auf die Frage, wie der Einsatz am Arbeitsplatz honoriert wird, sehr bedeutsam. Der viel diskutierte Mindestlohn von 7,50 Euro in der Stunde reiche nicht aus, erklären die beiden Kommunalpolitiker und rechnen vor: Ein Lediger komme bei 170 Arbeitsstunden im Monat auf einen Brutto-Lohn von 1275 Euro. Nach Abzug der Steuern und aller Abgaben blieben ihm davon knapp 940 Euro. Rechne man davon noch die Miete ab, dann reiche dieser Betrag nicht, um ohne weitere staatliche Hilfen existieren zu können. Vor allem aber biete die geringe Differenz von 651 Euro zum Arbeitslosengeld II keinen Anreiz, um "40 Stunden in der Woche zu arbeiten". Wenn allerdings der Staat bei diesem "Mindestlohn" auf die Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben verzichte, dann reiche das Geld. Haas: "Dann ergibt sich ein auskömmlicher Lohn, bei dem sich die Arbeit auch wieder lohnt." Außerdem brauche der Arbeitnehmer keine zusätzliche staatliche Unterstützung mehr. Der Aufschwung in Deutschland sei da. Er müsse aber bei den Beschäftigten ankommen. Fazit von Haas und Leidig: Jeder Politiker, der von anderen eine Leistung fordere, sollte erkennen, dass der Staat bis zu einer gewissen Untergrenze auf Steuern und Abgaben verzichten müsse. Der Abstand zwischen ehrlicher Erwerbstätigkeit im unteren Lohnsektor und dem Aufenthalt im staatlichen Auffangnetz müsse so groß werden, dass sich "ehrliche Arbeit wieder lohnt".

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