Den ganzen Abend Gänsehaut: Gianluca Luisi im Meisterkonzert

Sulzbach · Zum siebten Termin der Saison machten die "Sulzbacher Meisterkonzerte" ihrem Namen wahrlich alle Ehre: Mit Gianluca Luisi war am Freitag ein internationaler Spitzenkönner zu Gast - schade nur, dass viele Stühle in der Aula unbesetzt blieben.

Unter dem Titel "A Night at the Opera" hatte der Pianist aus den Abruzzen, der 2001 in unseren Breiten als Sieger des Saarbrücker Bachwettbewerbs auf sich aufmerksam machte und längst zu den herausragenden Pianisten Italiens zählt, Operntranskriptionen von Franz Liszt auserkoren: Verdi und Wagner standen im Mittelpunkt; ferner gab's Gounods Faust-Walzer. Abendfüllend war hier Gänsehaut garantiert: So bei jenen unsagbar düsteren Grabesbässen zu Beginn des "Miserere" aus Verdis "Troubadour", die schaudern ließen.

Durchweg faszinierte, welch kraftvoll gemeißelte Klänge Luisi dem Flügel entlockte. Wie dank frappierender Unabhängigkeit der Hände verschiedenste Stimmen Eigenleben entwickelten und man immer wieder mehreren Pianisten zu lauschen glaubte. Bei Luisi wurde das Klavier wirklich zum Orchester - selten etwa hat man bei Wagners "Tannhäuser"-Ouvertüre das Locken des Venusbergs brillanter funkeln hören.

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