Pianist Gianluca Luisi bringt Beethoven und Liszt zum Leuchten

Saarbrücken · Beethovens Sinfonien Nr. 4 (B-Dur) und Nr.

8 (F-Dur) mit italienischem Charme. Gianluca Luisi machte es möglich. Der Pianist aus Pescara spielte Liszts Klaviertranskriptionen und wurde mit tänzerischer Leichtigkeit Sieger über die sperrigen technischen Fußangeln der Partituren.

Stehende Ovationen bei diesem Konzert der Musikfestspiele Saar am Samstag in der Saarbrücker Musikhochschule. Verständlich, denn Luisi verzauberte sein Publikum mit Munterkeit, klarer Konzeption und blendender Technik. Alles, was an leuchtenden Farben und melodischen Blüten denkbar ist, holte er aus dem Flügel heraus. Das Heitere, Unbeschwerte war sein Metier - und mit sympathischer Direktheit tummelte er sich übermütig im brausenden Beethovenschen Ideensprudel.

Auch im dichtesten Lisztschen Notenwald entdeckte Luisi immer das Wesentliche. Nie verlor er seinen Pfad und strebte erfolgreich zu Licht und Sonne. Überhaupt richtete er sein Augenmerk auf das Deutliche, prägte mit feinen Anschlagsvarianten thematisch Auffälliges und sortierte seine Ideen nach den Richtlinien ästhetischer Wahrhaftigkeit. So entwickelten sich Interpretationen, die Beethovens charakterististischer Orchesterbehandlung gemäß waren und dem Hörer Spannung und Kurzweil zugleich boten. Ein besonderes Kunststück bei einem Klaviersatz, bei dem die wirbelnden Finger nur mit erheblicher Findigkeit zum glücklichen Ziel fanden.

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