80 Wehrleute bekämpfen Feuer Polizei zieht Brandstiftung in Betracht

Sulzbach · Nach einem erneuten Brand in der Sulzbacher Blaufabrik rückt der Abriss näher. Die Polizei ermittelt noch wegen der Brandursache.

 Rund 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz bei dem erneuten Brand in der Blaufabrik in Sulzbach.

Rund 80 Feuerwehrleute waren im Einsatz bei dem erneuten Brand in der Blaufabrik in Sulzbach.

Foto: BeckerBredel

Die Blaufabrik kommt nicht zur Ruhe. Schon im Dezember brannte es dort (wir berichteten). Nun schlugen erneut meterhohe Flammen aus einem der Gebäude. Letztlich brach der Dachstuhl in sich zusammen, und der ohnehin geplante Abriss der leerstehenden Gebäude dürfte näherrücken.

Am Freitag kam es jedenfalls erst einmal zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, DRK und Technischem Hilfswerk (THW). Als die Löschbezirke Stadtmitte und Neuweiler alarmiert wurden, war die Rauchsäule schon beeindruckend. Altenwald wurde nachalarmiert, doch das einstürzende Dach erschwerte zusätzlich den Löscheinsatz.

Als eine Oberleitung in den Gefahrenbereich zu stürzen drohte, half der Energieversorger, indem ein Mitarbeiter die Leitung von der Drehleiter aus durchschnitt. Einsatzleiter Thomas Theobald hatte keinen einfachen Einsatz zu kommandieren. Löschwasser wirkte kaum, Schaum musste eingesetzt werden, sagte Feuerwehrsprecher Patrik Wagner: „Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich aufgrund des Einsturzes und dadurch nur schwer zugänglicher Glutnester äußerst schwierig.“ Rund 80 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz.

Das Rote Kreuz stellte einen Rettungswagen bereit, der auch gebraucht wurde, als Wehrführer Richard Plein von einem geplatzten Schlauch getroffen wurde und sich verletzte. Er bedankte sich später persönlich für die schnelle Hilfe. Er hatte sich nur leicht verletzt.

Das Technische Hilfswerk aus Sulzbach wurde am Abend um Unterstützung gebeten, weil die letzten Glutnester nicht sicher zu erreichen waren. Eine Kontrolle der Ruine über die Drehleiter scheiterte an örtlichen Gegebenheiten. „Es wurden eingestürzte Bauteile und Teile der restlichen Dachkonstruktion eingerissen, um an die Glutnester zu gelangen“, berichtete Wagner.

Die Polizei hat Untersuchungen zur Brandursache aufgenommen. Eine Brandstiftung gilt dabei als wahrscheinlich. Spekulationen darüber gab es bereit reichlich in den sozialen Netzwerken.

Die Feuerwehr bat daraufhin öffentlich um Zurückhaltung. „Bitte bedenken Sie, dass jeder unsachliche Kommentar, egal ob bei Facebook oder in der Öffentlichkeit, nicht sachdienlich ist und lediglich die Gerüchteküche forciert. Bitte lassen Sie die Kollegen der Polizei ihre Arbeit machen, und beteiligen Sie sich nicht an sinnlosen Spekulationen“, schrieb Wagner. Die Untersuchungsergebnisse der Polizei liegen noch nicht vor.

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