Kolumne Unsere Woche Alte Zeiten, gute Zeiten?

Früher war nicht wirklich alles besser, auch wenn man sich das gelegentlich einbildet. Anders war es halt.  Und durch die Entfernung verklärt sich der Blick.

 Desgranges Ilka ernst.jpg

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Foto: SZ/Müller, Astrid

Manches weiß man auch schlicht nicht mehr.

Eine Straßenbahn, die durch Sulzbach fuhr? Ja, die gab es. Wer dort schon mal vergeblich nach einem Bus Ausschau hielt, hätte sie sich wohl zurückgewünscht. Eine Straßenbahn quer über den St. Johanner Markt in Saarbrücken? Wer während des Streikes aus Alt-Saarbrücken etwa zur Saarbahn-Haltestelle in St. Johann den Markt überquerte, hätte sich bestimmt gedacht: feine Sache, diese Bahn.

Und auch die Völklinger hätten vor allem in den letzten Wochen eine gewisse Sehnsucht nach der früheren Straßenbahn enwickelt. Hätten Sie denn davon gewusst.

Ein Büch über die Straßenbahnen im Saarland, gerade erschienen, erlaubt jetzt den Blick zurück in alte Zeiten. Die Fotografien sind schön anzuschauen. Der Erkenntnisgewinn ist hoch. Alte Zeiten - bessere Zeiten? Das dann aber wohl doch nicht.

Einen Blick auf alte Zeiten gewährt seit einer Weile Saarbrücken auf andere Art und Weise.
„Barock trifft Moderne“ macht es möglich. Damit gemeint ist die Veränderung in der Eisenbahnstraße vor dem Ludwigsplatz. Hier sieht es nun endlich so aus, wie es vor einem Ensemble aus dem Barock, einer der bedeutendsten Kirchen der Stadt und einer Staatskanzlei aus den fünfziger Jahren aussehen sollte: gepflegt. Alles neu, auch die Leuchten. Bloß sehen sie gar nicht so aus. Sie haben die historischen Lampen in der Fröschengasse am St. Johanner Markt zum Vorbild. Erinnerung an (gute) alte Zeiten..

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