Stadtkapelle Saarbrückens Botschafter zieht’s jetzt ins Freie

Saarbrücken · Stadtkapelle wartet im Jubiläumsjahr mit einem Fest im Deutsch-Französischen Garten auf. Ein besonderer Ort für das Orchester.

 Die Stadtkapelle hat eine große Fangemeinde. Diese Aufnahme entstand bei einem Herbstkonzert in der Congresshalle.

Die Stadtkapelle hat eine große Fangemeinde. Diese Aufnahme entstand bei einem Herbstkonzert in der Congresshalle.

Foto: BeckerBredel

Um ihren 60. Geburtstag gebührend zu feiern, kehrt die Stadtkapelle Saarbrücken an den Ort ihrer größten Erfolge zurück. Nämlich ans Ufer des Deutschmühlenweihers im Deutsch-Französischen Garten. Im größten Park der Stadt, den die Saarbrücker noch heute „die Gartenschau“ nennen, haben die musikalischen Botschafter der Landeshauptstadt vor allem in den 1960er- und 1970er- Jahren mit ihren großen Sommerfesten für Furore gesorgt und dabei singende Stars wie Bill Ramsey musikalisch begleitet.

An Mariä Himmelfahrt, 15. August, wird die Stadtkapelle ab 15 Uhr ihr Sommerfest wieder aufleben lassen. Die Kapelle selbst spielt unweit der einstigen Bühne am Weiherufer in der Konzertmuschel.

Die Ursprünge der Saarbrücker Stadtmusik lassen sich, wie aus der Chronik der Kapelle hervorgeht, bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Die heutige Stadtkapelle Saarbrücken ist ein Kind der Nachkriegszeit und geht auf eine Initiative von Saarbrücker Geschäftsleuten zurück. Die Idee, die Stadt durch eine eigene Kapelle musikalisch zu repräsentieren, stammte von Hans Helmer, Mäzen des Fußballvereins Saarbrücken (FVS), des heutigen FC Saarbrücken, und wurde von Wighard Fourmann, dem damaligen Vorsitzenden des Verkehrsvereins Saarbrücken, tatkräftig unterstützt.

Bei einer Versammlung im „Nassauer Hof“ wurde die Stadtkapelle Saarbrücken am 27. April 1959 gegründet und nahm wenig später mit 42 Musikern ihre Probenarbeit auf. Bei einer öffentlichen Probe stellte sich das neue Orchester im Kreiskulturhaus im September 1959 erstmals vor und begeisterte sein Publikum bereits wenige Wochen später bei der Eröffnung des Oktoberfestes an der Camphauser Straße.

Im August 1963 fand das erste „Sommerfest der Stadtkapelle“ statt, und es stieß auf so große Resonanz, dass die Veranstaltung 37 Jahre in Folge wiederholt wurde. Sieben Dirigenten gaben in den vergangenen Jahrzehnten den Takt bei der Stadtkapelle an. Einige von ihnen waren für die Entwicklung des Orchesters von besonderer Bedeutung.

Bis 1968 lag die musikalische Leitung in Händen von Willi Klein, vormals Dirigent der Polizeikapelle. Sein Nachfolger wurde Ferdi Michler, der das Repertoire der Kapelle um moderne Blasmusik im amerikanischen Stil erweiterte. 1977 übernahm Hermann Kahlenbach den Taktstock. Mit seinem leidenschaftlichen Engagement für die Musikanten, eigenen Kompositionen und originellen Arrangements verhalf Kahlenbach dem Amateurorchester während seines 22-jährigen Wirkens zu hoher Qualität. Mit ihr eroberte die Stadtkapelle Saarbrücken die Herzen ihrer Zuhörer. Sei es bei Hunderten von Auftritten im Saarland oder bei Gastspielen in den Partnerstädten Nantes und Tbilisi. Und nicht zu vergessen auf Konzertreisen, nach Hamburg, Berlin und Italien.

Seit 2013 leitet Matthias Weißenauer als nunmehr achter Dirigent die Stadtkapelle Saarbrücken. Mit ihm präsentiert das Orchester bei seinem Sommerfest im DFG ein abwechslungsreiches Programm aus unvergessenen Melodien und stimmungsvollen Arrangements von der Klassik bis zur Popmusik. Bei freiem Eintritt sind alle Fans und Freunde der Stadtkapelle Saarbrücken eingeladen, zuzuhören, mitzusingen und auf dem Platz vor der Konzertmuschel im DFG zu tanzen.

Das Konzert im Deutsch-Französischen Garten soll ein weiterer Programmhöhepunkt sein im Jubiläumsjahr 2019. Unvergessen sind der Auftritt beim Neujahrsempfang der Landeshauptstadt Saarbrücken und die ausverkauften Konzerte unter dem Titel „Queen trifft Queen“, die es im Saarländischen Staatstheater gab.

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