Wichtigster Preis für deutsche Schulen So hat die Ganztagsgrundschule Scheidt beim Deutschen Schulpreis abgeschnitten

Saarbrücken/Berlin · In Berlin hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger den Deutschen Schulpreis überreicht. Unter den 15 Nominierten war auch die Gebundene Ganztagsgrundschule Scheidt. Hat das innovative Konzept der Saarbrücker für eine bundesweite Platzierung gereicht?

 Das Konzept der Gebundenen Ganztagsgrundschule Scheidt fußt auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens.

Das Konzept der Gebundenen Ganztagsgrundschule Scheidt fußt auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens.

Foto: Iris Maria Maurer

Die Gebundene Ganztagsgrundschule Scheidt hat es bei der Verleihung des Deutschen Schulpreises an diesem Mittwoch in Berlin nicht aufs Podium geschafft. Die Schule erhielt aber 5000 Euro als Anerkennung für das Erreichen der Finalrunde, weil sie mit 14 weiteren Schulen aus 81 Bewerbern eine Nominierung erhalten hatte – als einzige aus dem Saarland. Der erste Platz des Deutschen Schulpreises mit einem Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro ging an das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Waren (Mecklenburg-Vorpommern). Der Deutsche Schulpreis ist der wichtigste Preis für deutsche Schulen und wird seit 2006 von der Robert-Bosch-Stiftung gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung vergeben.

Das Konzept der Gebundenen Ganztagsgrundschule Scheidt fußt auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens und schließt Individualisierung und Gemeinschaft ein, wobei Kinder möglichst individuell und differenziert gefördert werden sollen. So beginnt der Schultag beispielsweise mit drei Stunden „SegeLzeit“, eine Abkürzung für „selbstgesteuerte Lernzeit“. Schulleiterin Jessica Krebs hat mit einer kleinen Delegation an der Verleihung teilgenommen. Schon vor der Fahrt nach Berlin hatte sie der SZ gesagt: „Wir sind stolz, dass wir unter den besten 15 sind.“ Allein vom Austausch mit renommierten Bildungsexperten im Rahmen des Bewerbungsverfahrens habe man sehr profitiert.

Unter dem diesjährigen Motto „Unterricht besser machen“ hat eine Fachjury aus Schulpraktikern, Wissenschaftlern sowie Vertretern des staatlichen und privaten Schulwesens insgesamt sechs Bereiche bewertet – Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Im Frühsommer hatten die Jury 20 Schulen besucht, die in die engere Auswahl gekommen waren. Sie hatte Gespräche mit Lehrkräften, Kindern und Eltern geführt sowie Unterrichtsstunden und Projekte besucht. Nach diesen Besuchen wurde die Auswahl auf 15 Nominierte begrenzt.

Insgesamt wurden fünf deutsche Bildungseinrichtungen geehrt. Neben dem mit 100 000 Euro dotierten Hauptpreis, den Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) überreichte, wurden vier weitere Preise zu je 30 000 Euro vergeben – an die Havelmüller-Grundschule in Berlin, die IGS Buchholz in Buchholz (Niedersachsen), das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden (Nordrhein-Westfalen) und die Deutsche Europäische Schule in Singapur. Die nicht ausgezeichneten Finalisten erhielten eine Anerkennung in Höhe von jeweils 5000 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort