Teile der AfD-Spitze wollen Saar-Verband jetzt doch unterstützen

Saarbrücken · Wenige Monate vor der Landtagswahl im Saarland haben Teile des AfD-Bundesvorstandes ihren Frieden mit dem Landesverband Saar gemacht und sich von der harten Linie von Bundeschefin Frauke Petry abgewandt. Wie erst gestern bekannt wurde, stimmten am Samstag bei einem kleinen Parteitag (Konvent) auch mehrere Mitglieder des Bundesvorstands dafür, die AfD Saar zu unterstützen. Der Konvent hatte 100 000 Euro für den Landesverband freigegeben (die SZ berichtete).

Dass auch Mitglieder des Bundesvorstands zugestimmt haben, ergibt sich aus der Satzung. Sie schreibt vor, dass Finanzbeschlüsse einer doppelten Mehrheit sowohl der fünf Abgesandten des Bundesvorstandes wie auch der 50 Landesvertreter bedürfen. AfD-Landesvize Lutz Hecker teilte mit, es sei daher "nicht korrekt, hier einen Gegensatz zwischen Bundesvorstand und Landesvorstand hervorzuheben". Der Bundesvorstand hält gleichwohl am Parteiausschlussverfahren gegen Hecker und Landeschef Josef Dörr fest.

Vor drei Wochen hatte der Bundesvorstand die AfD Saar noch aufgefordert, "mit Rücksicht auf die Gesamtpartei" nicht an der Landtagswahl teilzunehmen. Die Bundeschefs Frauke Petry und Jörg Meuthen hatten diese Aufforderung "im Namen des gesamten Bundesvorstandes der AfD" verfasst und mit "erheblichen Zweifeln an der Integrität von maßgeblichen Teilen des Landesvorstandes" begründet.

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