Sozialverband VdK fordert neue Initiative für sozialen Wohnungsbau

Saarbrücken · Der Sozialverband VdK schlägt Alarm: Die Mieten stiegen im Saarland zuletzt um 6,2 Prozent und immer mehr Menschen sind armutsgefährdet - ihre Zahl stieg von 26 000 Personen im Jahr 2010 auf heute 171 000. Obwohl der Bedarf an Sozialwohnungen größer werde, sei ihre Zahl sei auf rund 1000 Wohnungen gesunken (Stand: Ende 2015). "Wir brauchen eine neue Initiative für mehr sozialen Wohnungsbau im Saarland", sagte VdK-Landesvorsitzender Armin Lang. Das Saarland müsse die dafür erhaltenen Bundesmittel - die zum Jahr 2016 von sechs auf 13 Millionen Euro pro Jahr erhöht worden seien - zielgerichtet einsetzen und nicht in den allgemeinen Bauhaushalt einstellen. So seien in den Jahren 2007 bis 2015 rund 20 Millionen Euro nicht wie vorgesehen für die soziale Wohnraumförderung verwendet worden. Auch sollten die Förderungen nicht nur in Form von Krediten, sondern als Zuschüsse zur Verfügung stehen. Gerade ältere Menschen, die ihre Wohnungen altersgerecht umbauen wollten, bekämen oft keine Kredite mehr. Er regte ein breit angelegtes "Landesbündnis für bezahlbaren Wohnraum", das die Landesregierung einberufen solle. Sozialer Wohnungsbau betreffe nicht nur Wohnungsbaugesellschaften, sondern dazu gehöre auch der altersgerechte Umbau von privaten Eigenheimen.

Landesgeschäftsführer Peter Springborn plädierte dafür, einen Teil der Bundesmittel auch zur Schaffung einer unabhängigen Wohnberatung einzusetzen. Dort müssten sich auch Kompetenzen zu Architektur und Altersforschung bündeln sowie Wissen über technische Unterstützung für die Wohnung. Dass der Landtag über ein "Bündnis für Bauen und Wohnen" diskutiere, begrüßte der VdK. "Wir würden es begrüßen, wenn wir zu dem Thema angehört würden", sagte Lang.

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