Die Linke fordert mehr Sozialwohnungen

Saarbrücken · Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt. Darauf reagiert der Kreisverband der Partei Die Linke. Ein Bauprogramm solle Bedürftigen gemeinsames – und erschwingliches – Wohnen ermöglichen.

Lothar Schnitzler von der Partei Die Linke schlägt Alarm. Der Kreisverband Saarbrücken fordere angesichts des steigenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnungen umgehend ein Programm für sozialen Wohnungsbau . In den vergangenen Jahren sei der soziale Wohnungsbau nicht den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst worden.

Die zunehmende Zahl älterer Menschen bei gleichzeitig sinkenden Renten erfordere barrierefreies Wohnen und Modelle des Zusammenlebens von Jung und Alt, die ein Vergreisen von Wohnvierteln verhindern. Deshalb verlange der Kreisverband Saarbrücken der Partei Die Linke ein konkretes Wohnprojekt in Saarbrücken .

Die HTW beschäftige sich aktuell mit dieser Frage und könne das Projekt wissenschaftlich begleiten, um notwendige Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln, die ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter ermöglichen. Auch die aufzunehmende Zahl an hier lebenden Flüchtlingen erfordere in größerem Umfang einen sozialen Wohnungsbau . Gerade im Regionalverband stünden nicht nur Flüchtlinge und finanziell schwächer gestellte Menschen im Fokus. Auch für normal verdienende Familien, vor allem wenn sie Kinder haben, sei es in den Ballungsgebieten des Regionalverbands kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die gesellschaftlichen Veränderungen erforderten ein verstärktes staatliches Handeln. Dabei müsse es darum gehen, ein Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Die von der Saarländischen Architektenkammer genannten aktuellen Zahlen belegten den dringenden Handlungsbedarf. Wenn im Saarland 2015 etwa 12 400 Flüchtlinge untergebracht werden müssen, entstehe ein Bedarf an knapp 5000 Wohnungen. Die gleiche Zahl werde für Senioren erforderlich sein.

"Das Bundesprogramm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus, von dem das Saarland anteilig etwa jährlich sechs Millionen Euro zu erwarten hätte, reicht nicht aus. Die vorgesehene steuerliche Sonderabschreibung für Neubauten ab 2016 muss den Bedarf an bezahlbaren Wohnungen unterstützen. Sie darf nicht nach dem Gießkannenprinzip an alle Bauherren verteilt werden, sondern muss fest mit einer Sozialbindung verbunden werden. Die zunehmende Armut, die wachsende Zahl älterer Menschen und die zuwandernden Migranten erfordern einen sozialen Wohnungsbau , der ein Wohnen für alle ermöglicht. Wichtig wären dabei Genossenschaftsmodelle, die den verschiedenen Gruppen Möglichkeiten zum gemeinsamen Wohnen bieten", fordert Schnitzler.

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