Im Saarland stehen nur 1000 Sozialwohnungen zur Verfügung

Saarbrücken · Nach Angaben des Saar-Finanzministeriums gibt es nur 1000 Sozialwohnungen im Saarland, deren Mieten niedrig gehalten und die finanzschwachen Menschen angeboten werden. Wie viele Wohnungen fehlen, sei offen.

 Auf der Saarbrücker Folsterhöhe hat die städtische Siedlungsgesellschaft viele Sozialwohnungen bereits renoviert.

Auf der Saarbrücker Folsterhöhe hat die städtische Siedlungsgesellschaft viele Sozialwohnungen bereits renoviert.

Foto: becker&bredel

. Das Angebot von Sozialwohnungen im Saarland ist auch angesichts der erwarteten Flüchtlingszahlen von etwa 12 000 in diesem Jahr knapp. Wie das Saar-Finanzministerium gestern der SZ mitteilte, gebe es derzeit noch rund 1000 Wohnungen , die einer wohnungsrechtlichen Mietpreis- und Belegungsbindung unterlägen. Dazu kämen noch die ehemals staatlich geförderten Wohnungen , für die keine Vorschriften für die Unterbringung finanzschwacher Mieter mehr gelten würden, die aber kommunalen Wohnungsbaugesellschaften gehörten. Die Gesellschaften hätten auch die Aufgabe, den Mietern kostengünstige Wohnungen anzubieten.

Das Finanzministerium hat jedoch keinen Überblick darüber, wie viele Sozialwohnungen im Saarland fehlen. "Ein Fehlbestand an Sozialwohnungen lässt sich nicht konkretisieren", hieß es. Allerdings verfüge die städtische Immobiliengruppe Saarbrücken über 6000 Wohnungen , so das Ministerium. Dem Ministerium sei nicht bekannt, dass bei den Wohnungsbaugesellschaften ein "erhöhter Nachfragedruck" bestehe. Das Hannoveraner Pestel-Institut hatte einen Bedarf von etwa 5000 Sozialwohnungen allein für die ankommenden Flüchtlinge 2015 errechnet, der zunächst durch die Aktivierung von Leerständen bewältigt werden müsse (die SZ berichtete).

Das Saar-Finanzministerium erwartet jährlich 6,3 Millionen Euro Bundesmittel von 2016 bis 2019, die für Sozialwohnungen im Saarland fließen sollen. Davon könnten jährlich 150 bis 180 Wohnungen gefördert werden, hieß es. Saar-Linken-Chefin Astrid Schramm sagte, die Zahl der Saarländer, die auf bezahlbare Wohnungen mit modernen Standards warteten, steige weiter. Gerade für sie werde es dabei immer schwerer, preiswerten Wohnraum insbesondere im Großraum Saarbrücken zu finden.

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