Schule bekommt Alarmanlage

Malstatt. Jetzt ist es amtlich: Die Maria-Montessori-Grundschule Saarbrücker-Rußhütte bekommt eine Alarmanlage. Das hat Tony Bender, stellvertretender Werksleiter des städtischen Gebäudemanagement-Betriebes GMS, auf Anfrage der SZ mitgeteilt. An diesem Mittwoch sei der Auftrag in Höhe von 5500 Euro erteilt worden

Malstatt. Jetzt ist es amtlich: Die Maria-Montessori-Grundschule Saarbrücker-Rußhütte bekommt eine Alarmanlage. Das hat Tony Bender, stellvertretender Werksleiter des städtischen Gebäudemanagement-Betriebes GMS, auf Anfrage der SZ mitgeteilt. An diesem Mittwoch sei der Auftrag in Höhe von 5500 Euro erteilt worden. Das Geld zahle die Stadt, ebenso wie die Folgekosten, einen "in der Regel dreistelligen Betrag pro Jahr."

Dass eine Schule vom Träger - also in diesem Fall der Stadt Saarbrücken - eine Alarmanlage bekommt, ist durchaus keine Normalität, erläutert Stadt-Sprecher Thomas Blug: "Wir sind nicht zur Installation verpflichtet". Doch im Falle Montessori-Grundschule gab es nun grünes Licht. "Aufgrund der Vorkommnisse", sagt Tony Bender vom GMS.

Die Vorkommnisse: Damit sind die gehäuften Einbrüche in die Schule gemeint. Auch in dieser Woche gab es wieder einen, bestätigt Klaus Ruffing, Sprecher des Polizeibezirks Saarbrücken-Stadt. Es ist der dritte in diesem Jahr. Die stellvertretende Schulleiterin Petra Stracke: "Die Putzfrau hat den Schaden am Freitagmorgen bemerkt". Unbekannte hätten eine Scheibe eingeschlagen und an der verschlossenen Tür des Lehrerzimmers hantiert. Dann seien sie verschwunden.

Am stärksten hatte sich den Eltern, Lehrern und Schülern eine Tat im Januar eingeprägt: Unbekannte waren in das Gebäude eingedrungen, hatten einen Laptop geklaut und sechs Kilo Löschpulver versprüht. Klassenräume waren tagelang unbenutzbar gewesen. Daraufhin waren seitens der Eltern Forderungen nach einer Sicherungsanlage laut geworden. Schulelternsprecherin Petra Thielen hatte damals in einem Brief den GMS um eine Lösung gebeten. Darin hatte sie von einem "regelrechten Schock" der Kinder nach den Verwüstungen gesprochen. Thielen schrieb weiter: "Als Eltern drängen wir drauf, dass sofort eine Sicherungsanlage eingebaut wird, um weitere Einbrüche zu verhindern." Außerdem zeigte sie sich "fassungslos", dass die gesamte Einrichtung der Schule, also auch die teuren Montessori-Materialien, nicht versichert seien. Was folgte, war ein Schriftverkehr und die Ankündigung des GMS im März, dass es die Möglichkeit gebe, eine Alarmanlage zu installieren, allerdings bedürfe es noch eine Abschlussgespräches.

Unsere Zeitung hat nachgefragt - und erfuhr von Tony Bender, dass die Finanzierung nun steht und die Schule die Alarmanlage bekommt. Wann genau allerdings, kann Bender noch nicht sagen. "Das kommt darauf an, wann das beauftragte Unternehmen das umsetzt." Von diesem, der Firma Sicherheitstechnik Klink in Waldmohr, ist zu erfahren, dass die Anlage innerhalb von etwa drei Wochen installiert werden könnte.

Wie viele Alarmanlagen gibt es in städtischen Grundschulen, Kindergärten und Jugendzentren? Genaue Zahlen nennt Tony Bender nicht. Er spricht aber von einer "größeren Anzahl überwachter Objekte".

Eine Grundschule, die eine Alarmanlage hat, ist die Grundschule Saarbrücken Füllengarten. Schulleiter Peter Wagner: "Ein Alarmanlagenhersteller aus Scheidt war 2001 auf uns aufmerksam geworden, nachdem unser Gebäude öfter Ziel von Vandalen und Einbrechern geworden war." Die Firma habe die Anlage der Schule geschenkt. Die Folgekosten für den Betrieb zahle die Stadt.

Wagner: "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Alarmanlage gemacht. Seitdem herrscht absolute Ruhe." Zwar werde auch jetzt mal eine Fensterscheibe zerstört - "aber die Randalierer trauen sich nun nicht mehr rein." "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Alarmanlage gemacht."

Peter Wagner,

Schulleiter der Grundschule Füllengarten

Meinung

Kleiner Beitrag, große Wirkung

Von SZ-Redakteurin

Ulrike Paulmann

Schüler, Eltern und Lehrer der Maria-Montessori-Grundschule können aufatmen: Die Schule bekommt eine Alarmanlage. Damit wird einer Forderung stattgegeben, die insbesondere von den Eltern gestellt worden war. Sie sind besorgt angesichts der sich häufenden Verwüstungen. Wie richtig und wie nötig diese Entscheidung der Stadt war, zeigt auch die Tatsache, dass Vandalen in dieser Woche erneut ihr Unwesen getrieben haben.

In Zeiten knapper Kassen wird viel diskutiert über die Notwendigkeit mancher öffentlicher Ausgaben. Doch in diesem Fall besteht kein Zweifel: Geld in die Hand zu nehmen macht hier viel Sinn. Für die Stadt ist der Betrag relativ klein. Doch die Auswirkungen der Entscheidung werden groß sein. Das Positiv-Beispiel der Grundschule Füllengarten zeigt zum einen, dass eine Alarmanlage potenzielle Täter abschreckt. Und zum anderen werden sich die Schüler, Eltern und Lehrer deutlich sicherer fühlen.

Auf einen Blick

"Langsam wird es Zeit, dass etwas geschieht": Mit dieser Forderung hat sich Peter Sens, katholischer Pfarrer in Auersmacher, Sitterswald und Rilchingen-Hanweiler, an die Saarbrücker Zeitung gewandt. Er beklagt: "Seit einiger Zeit häufen sich die Einbrüche an der Oberen Saar." Als Antwort darauf fordert er mehr aufmerksame Mitmenschen, aber auch mehr Polizeipräsenz an der oberen Saar. Letztere gibt es bereits, teilte Horst-Peter Schäfer von der Landespolizeidirektion der SZ mit. Als Reaktion auf die Häufung von Einbrüchen sei die Polizei häufiger vor Ort. Er geht von einem bestimmten, gleichen Täterkreis aus. Seit Mai ist ihm zufolge die "Tatserie" deutlich zurückgegangen, nahezu abgebrochen.

Völlige Ruhe vor Einbrechern haben die Bürger aber nicht: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde in das Katholische Pfarrheim Hanweiler eingebrochen. Ob etwas gestohlen wurde, ist unklar. Hinweise: Tel. (06 81) 9 87 20. up

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort