Polizist in Zivil stoppt Verkehrs-Rüpel

Saarbrücken · Dass sich Drängeln auf der Autobahn und andere Unflätigkeiten im Straßenverkehr nicht lohnen, zeigt der Fall eines Mannes aus Friedrichsthal. Mit einem jüngeren Autofahrer hatte er eine üble Begegnung. In seiner Not kam ihm ein Polizist zu Hilfe.

Saarbrücken. Von Wildwest-Manieren im Straßenverkehr hält die Polizei nicht viel. Und sie schreitet ein, wenn sie Gelegenheit dazu hat. Diese bot sich vor wenigen Tagen in Saarbrücken. Henning J. aus Friedrichsthal war, wie er der SZ schilderte, mit seinem Auto auf der A 623 nach Saarbrücken unterwegs, als kurz vor der Anschlussstelle Dudweiler/Fischbach vor ihm auf der rechten Spur vier weitere Fahrzeuge unterwegs waren. Als er im Rückspiegel nichts herannahen sah, wechselte er auf die Überholspur. Doch plötzlich sei mit hoher Geschwindigkeit ein Auto näher gekommen, habe abgebremst und sei ihm bis dicht auf die Stoßstange aufgefahren. Der Fahrer habe heftig mit den Armen gefuchtelt und mit beiden Händen den Mittelfinger gezeigt.Das Gedrängel habe auch weiterhin nicht nachgelassen. Als es schließlich ungehindert möglich war, zog J., wie er sagt, auf die rechte Spur. Was seinen "Kontrahenten" dazu veranlasst habe, sofort auf gleiche Höhe aufzuschließen und aus dem offenen Fenster zu schimpfen. Anschließend habe sich der Mann auch noch vor seinen Wagen gesetzt.

Der SZ-Leser-Reporter bog anschließend in die Camphauser Straße ein, fuhr bis zum Ludwigskreisel auf der rechten Spur - "ständig vom ,Geplänkel' des Mannes - mal schneller, mal langsamer - begleitet".

Schließlich "zog mein ,Kontrahent' haarscharf vor mir nach rechts, um dann an der Ampel stehen zu bleiben." Anschließend habe der Mann, so der 51-jährige Friedrichsthaler, "mehrmals mit beiden Armen durchs halb offene Fahrerfenster nach mir geschlagen. Er erwischte mich mit der flachen Hand im Gesicht, forderte mich auf auszusteigen, wobei er schrie: ,Komm raus, ich schlaan dich kabutt!'"

Just in diesem Moment sei eine weitere Person erschienen, die sich als Polizeibeamter (in Zivil) vorstellte und beide Fahrer bat, ihm auf die Dienststelle zu folgen.

Der SZ hat die Saarbrücker Polizei das bestätigt und hinzugefügt, dass der jüngere Fahrer den Führerschein habe abgeben müssen. Im Übrigen müsse er mit Anzeigen rechnen - wegen Nötigung, Beleidigung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und versuchter Körperverletzung. mh

"Komm raus, ich schlaan dich kabutt!"

Autoraser zu Opfer

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